Aktienmärkte:Dax auf Erholungskurs

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Die Anleger gewinnen zum Wochenbeginn wieder Zuversicht. Die Neuauflage der großen Koalition sorgt für Erleichterung.

Europas Börsen haben zu Wochenbeginn den Ängsten vor einem weltweiten Handelskrieg und einer politischen Hängepartie in Italien getrotzt. Schnäppchenjäger übernahmen am Montag das Ruder und sorgten für Kursgewinne. Erleichterung löste das "Ja" der SPD-Mitglieder zu einer großen Koalition mit CDU und CSU aus. Damit endete die seit Monaten andauernde politische Unsicherheit in der größten Volkswirtschaft Europas. Der Dax stieg um 1,5 Prozent auf 12 091 Punkte.

Bei den Einzelwerten standen vor allem Auto-Aktien in der Schusslinie. US-Präsident Donald Trump drohte nach der Ankündigung von Strafzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte nun auch damit, die Einfuhren von europäischen Autobauern mit hohen Abgaben zu belasten. Damit steige die Furcht vor einem "ernsthaften Handelskrieg", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axitrader. Die größten Verluste unter den Automobilaktien verzeichneten die BMW-Titel, die 0,6 Prozent an Wert verloren, VW-Aktien verloren um 0,2 Prozent. In Paris lagen die Titel von Renault 0,4 Prozent im Minus.

Bei französischen Anlegern standen Aktien von Axa im Fokus, sie brachen zeitweise um zehn Prozent ein. Der Versicherungskonzern will für gut 15 Milliarden Euro den US-Versicherer XL Group übernehmen. Analysten befürchten, dass Axa zu viel Geld dafür bietet. Als möglicher Käufer war auch die Allianz gehandelt worden, ihre Aktien zählten mit einem Plus von 2,1 Prozent zu den Dax-Spitzengewinnern.

Im deutschen Technologie-Index Tec-Dax deckten sich Investoren mit Siltronic-Titeln ein, der Kurs stieg um 7,6 Prozent. Der Hersteller von Siliziumscheiben für die Chipindustrie stellte steigende Gewinne in Aussicht.

In Italien, wo bei der Parlamentswahl am Sonntag kein Parteinbündnis eine Regierungsmehrheit erlangte, bröckelte der Leitindex um 0,5 Prozent ab. Vor allem die Bankenwerte des schuldengeplagten Landes standen unter Druck. Die Aktien von Unicredit verloren 3,4 Prozent, Intesa Sanpaolo um 1,6 Prozent. An der Wall Street gewann der Dow Jones um 1,4 Prozent hinzu. Verzögerungen bei der Übernahme von Qualcomm durch Broadcom setzten an der Börse beiden Chip-Herstellern zu. Deren Papiere gaben bis um 1,5 Prozent nach. Das US-Sicherheitsgremium CFIUS benötigt nach Angaben des US-Finanzministeriums mehr Zeit für die Prüfung des 117 Milliarden Dollar schweren Deals.

© SZ vom 06.03.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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