Aktienmärkte:Daimler und Co. hoch im Kurs

Die Autoaktien profitieren derzeit vom schwachen Euro und bleiben gefragt bei den Anlegern. Sie ziehen den Dax am Montag weiter nach oben.

Unter Führung der Autowerte haben die Aktienmärkte am Montag ihren Aufwärtstrend der vergangenen Woche fortgesetzt. Der Dax stieg um 0,5 Prozent auf 10 333 Punkte und notierte damit so hoch wie zuletzt vor etwa fünf Wochen. Händler warnten aber vor einer Überbewertung des Trends. Denn die Wall Street und die Londoner Börse blieben am Montag wegen des Memorial Day beziehungsweise des Spring Bank Holiday geschlossen. "Die Umsätze sind sehr mau, die Woche beginnt erst am Dienstag richtig, wenn diese beiden Börsen wieder mit dabei sind", sagte ein Händler.

Im Fokus der Anleger blieb derweil die US-Geldpolitik. US-Notenbankchefin Janet Yellen hatte am Freitag nach Börsenschluss in Europa unter anderem gesagt, eine Zinserhöhung sei "in den kommenden Monaten angemessen". Immer mehr Anleger arrangierten sich nun mit der zweiten Zinserhöhung in den USA seit der Zinswende im Dezember, sagten Händler. Allerdings setzen mehr Anleger auf einen Zinsschritt im Juli - nach der Abstimmung über die EU-Mitgliedschaft Großbritanniens, deren Ausgang als ungewiss gilt. Die Aussicht auf bald steigende US-Zinsen schob den Dollar zeitweise an und schwächte gleichzeitig den Euro. Von diesem wechselkursbedingten Wettbewerbsvorteil profitierten die Autowerte: Daimler, VW und BMW legten bis zu zwei Prozent zu und zählten zu den größten Gewinnern.

Bayer-Aktien schlossen 1,3 Prozent höher. Aus Furcht vor einer kostspieligen Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto hatten die Anleger die Titel in der vorigen Woche aus ihren Depots geworfen und den Kurs damit um 4,7 Prozent ins Minus gedrückt. Im MDax gaben die Aktien von DMG Mori 5,1 Prozent nach: Der ehemals unter dem Namen Gildemeister firmierende Maschinenbauer stimmte dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag des Mutterkonzerns DMG Mori Co zu, was den restlichen Aktionären der deutschen Tochter ein Abfindungsangebot von enttäuschenden 37,35 Euro je Aktie einbrockte. DZ-Bank-Analyst Thorsten Reigber riet, diese Offerte nicht anzunehmen und die Papiere stattdessen über die Börse zu verkaufen.

Im SDax machten die Anleger bei SGL Carbon Kasse und drückten so den Kurs des Grafit-Spezialisten um 15,8 Prozent. Spekulationen auf eine Übernahme durch den chinesischen Staatskonzern Chem China hatten die Aktien am Freitag um 27 Prozent in die Höhe katapultiert.

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