Aktienmärkte:Crash in China

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Kein guter Start ins neue Jahr: Für den Dax geht es deutlich nach unten. Grund: Sorgen um Chinas Wirtschaft. Die Indizes dort sacken um sieben Prozent ab. Nervosität herrscht zudem wegen der Spannungen zwischen Saudi-Arabien und Iran.

Der Aktienabsturz in China hat am ersten Handelstag des neuen Jahres die Märkte in Europa mit in die Tiefe gerissen. Der Dax brach am Montag um mehr als vier Prozent auf 10 283 Punkte ein. Investoren fürchteten, dass die Schwäche der Volksrepublik Auswirkungen auf die exportorientierten Unternehmen und die Weltwirtschaft haben könnte, sagte Jochen Stanzl vom Brokerhaus CMC Markets.

Verantwortlich für die miese Stimmung auf dem Börsenparkett waren vor allem schwache Daten aus der chinesischen Industrie. Die Produktion ist im Dezember den zehnten Monat in Folge geschrumpft. "Ein Traumstart ins neue Jahr sieht anders aus", sagte ein Händler. An der chinesischen Börse wurde der Aktienhandel am Montag vorzeitig beendet, nachdem sich die Verluste des Shanghai-Composite auf sieben Prozent aufgetürmt hatten. Diese Notbremse, ein automatischer Stopp-Mechanismus, ist erst zu Jahresbeginn in Kraft getreten.

Nervosität lösten zudem die zunehmenden Spannungen zwischen Saudi-Arabien und Iran aus. Saudi-Arabien brach am Sonntag die diplomatischen Beziehungen zu dem Land ab.

Im Dax stemmten sich einzig die Titel der Lufthansa lange gegen den Abwärtssog und rutschten erst kurz vor Handelsende leicht ins Minus. Die Airline hatte zuvor bekanntgegeben, dass sie 2016 mehr als 4000 neue Mitarbeiter einstellen will, vor allem bei der Billigtochter Eurowings. Einem Börsianer zufolge zeigt dies die Zuversicht der Airline. Zu den größten Dax-Verlierern gehörten die Autowerte. Für sie ist China ein wichtiger Markt. Aktien von BMW verloren knapp sechs Prozent an Wert. Daimler-Papiere büßten 5,3 Prozent ein. Hier konnte selbst die Aussicht auf eine höhere Dividende an die Aktionäre des Stuttgarter Herstellers nicht stützen. Mit RWE und Eon hatten erneut die Kursverlierer des vergangenen Jahres das Nachsehen. RWE war mit einem Abschlag von gut sieben Prozent größter Verlierer der Standardwerte, gefolgt von Eon mit minus 6,1 Prozent. Die Wall Street startete mit Verlusten ins neue Jahr. Der Börsencrash in China sorgte auch in New York für schlechte Stimmung unter den Anlegern. Der Dow Jones notierte zum Handelsende 1,6 Prozent im Minus bei 17 149 Punkten. Keinen guten Start ins neue Jahr erwischte der Streamingdienst-Anbieter Netflix. Nach einem negativen Analystenkommentar verlor die Aktie knapp vier Prozent an Wert.

© SZ vom 05.01.2016 / amon, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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