Die Schaukelbörse hat sich am Dienstag fortgesetzt. Nach den Verlusten vom Montag zogen die Kurse am deutschen Aktienmarkt wieder deutlich an. Bis zum Handelsschluss legte der Dax 1,2 Prozent zu auf 10 632 Punkte. Das Börsen-Ping-Pong setzt sich folglich fort, denn schon seit Wochen wechseln sich Gewinne und Verluste ab, so dass der Dax unterm Strich kaum von der Stelle kommt.
Im Gegensatz zur Stimmung am Gesamtmarkt bliesen die Anleger des Autozulieferers Continental Trübsal. Zahlreiche Probleme zwangen den Konzern aus Hannover am Vorabend zur Kappung seiner Jahresziele. Die Aktien büßten als einziger Dax-Verlierer zeitweise 3,5 Prozent ein. Zahlreiche Analysten äußerten sich negativ, senkten nun ihre Gewinnschätzungen und reduzierten entsprechend ihre Kursziele.
BASF, die tags zuvor zu den schwächsten Dax-Werten gezählt hatten, legten um 0,8 Prozent zu. Auf dem Werksgelände des Chemiekonzerns in Ludwigshafen hatte es am Vortag mindestens zwei Tote bei einer Explosion gegeben. Das Unglück sei sehr tragisch, sagte NordLB-Analyst Thorsten Strauß. Wirtschaftlich sollten sich die Folgen aber in Grenzen halten, da die Schäden größtenteils versichert sein dürften.
Ebenfalls auf der Gewinnerseite standen die Versorger: Eon und RWE legten 1,6 beziehungsweise drei Prozent zu. Der Chef der Atomkommission des Bundes, Jürgen Trittin, akzeptierte derweil im Kern den Gesetzentwurf zur Übernahme der Atommüll-Altlasten. Die Anteile von SAP profitierten mit plus 1,7 Prozent vom Quartalsbericht von IBM. Der weltweit größte IT-Dienstleister hatte vor allem vom Ausbau des Cloud-Geschäfts profitiert. Der Zwischenbericht von SAP wird für Freitag erwartet. Mit minus 6,2 Prozent reagierten im M-Dax die Aktien von Südzucker auf einen Analystenkommentar. Darin wird Anlegern geraten, nach einer starken Kursentwicklung, die Titel des Zuckerproduzenten zu versilbern. Ermutigende Geschäftszahlen trieben die US-Börsen an. Der Dow Jones schloss 0,4 Prozent höher bei 18 162 Punkten. Netflix-Aktien stiegen um 19,2 Prozent. Die Online-Videothek hat im letzten Vierteljahr die Abonnentenzahl deutlicher gesteigert als erwartet. Goldman Sachs legte im dritten Quartal einen Gewinnsprung von knapp 60 Prozent hin. Es ist das zweite Vierteljahr in Folge mit Zuwächsen. Die Aktie der Investmentbank stieg um 2,1 Prozent.