Aktienmärkte:Auf Erholungskurs

Konjunkturdaten aus China lösen an den Aktienmärkten eine kleine Rally aus. Im Reich der Mitte brach die Wirtschaft im vergangenen Jahr nicht so stark ein wie befürchtet. Energieversorger-Aktien sind besonders gefragt.

Konjunkturdaten aus China haben die strapazierten Nerven der Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstag etwas beruhigt. Der Dax beendete den Handel 1,5 Prozent höher bei 9664 Zählern. Im Verlauf war er sogar um 2,5 Prozent gestiegen. Das chinesische Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr fiel mit 6,9 Prozent so niedrig aus wie seit 25 Jahren nicht mehr. "Die Märkte sind aber erleichtert, dass die Zahlen nicht so schlimm ausgefallen sind wie befürchtet", sagte Analyst Craig Erlam vom Online-Devisenbroker Oanda. Gleichzeitig setzten die Investoren auf weitere Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Ankurbelung der Wirtschaft. Unterstützt wurden die Aktienmärkte zudem von einer leichten Stabilisierung der Ölpreise. Der fortgesetzte Preisverfall hatte zuletzt Konjunktursorgen verstärkt. Die im vergangenen Jahr wegen der Energiewende stark unter Druck geratenen Versorger führten die Gewinner bei den deutschen Standardwerten an. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat sich gegen einen vorschnellen Ausstieg aus der Kohlekraft ausgesprochen. RWE-Papiere kletterten um 8,7 Prozent, gefolgt von Eon mit 7,6 Prozent. Bei letzteren hatten die Analysten der Société Générale ein Einstiegssignal ausgemacht.

Im TecDax waren die Aktien der Software AG gefragt, die um 12,6 Prozent stiegen. Ein starkes Lizenz-Geschäft mit Integrationssoftware für Unternehmen hatte im vierten Quartal das Unternehmen so profitabel wie nie zuvor gemacht. Favorit im MDax waren die Papiere von Zalando mit einem Plus von knapp sechs Prozent. Die Geschäftszahlen des Online-Modehändlers zum vierten Quartal seien nicht so schwach ausgefallen wie prognostiziert, sagte ein Händler. Ein starkes Wachstum der Online-Kreditvermittlungen ließ die Papiere des im SDAX notierten Finanzdienstleisters Hypoport um 19 Prozent nach oben schnellen.

Auch an der Wall Street legten die wichtigsten Indizes zunächst deutlich zu. Der Dow Jones kletterte in der Spitze um mehr als ein Prozent nach oben. Im Handelsverlauf schmolzen die Gewinne weitgehend dahin, der US-Leitindex schloss knapp im Plus. Bei den Unternehmen stand Morgan Stanley im Fokus. Die Investmentbank kehrte im Schlussquartal in die Gewinnzone zurück. Die Aktie gewann ein Prozent. Dagegen verloren die Papiere von Tiffany fünf Prozent an Wert. Der starke Dollar hatte dem Juwelier das Weihnachtsgeschäft verhagelt.

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