Die verbale Zuspitzung im Konflikt zwischen Nordkorea und den USA hat am Mittwoch den Druck auf den deutschen Aktienmarkt deutlich erhöht. Der Dax fiel bis zum Handelschluss um 1,1 Prozent auf 12 154 Punkte. Die negative Stimmung war bereits zuvor auf die asiatischen Börsen übergesprungen. So sank der Kospi-Index an der Börse in Seoul um gut ein Prozent. Nach Berichten über große Fortschritte Nordkoreas bei seinem Atom- und Raketenprogramm hatte US-Präsident Trump dem Land indirekt mit militärischer Gewalt gedroht. Das nordkoreanische Militär konterte mit der Drohung eines Raketenangriffs auf die US-Pazifikinsel Guam.
Bankenwerte verloren angesichts dieser politischen Gemengelage überdurchschnittlich. Im Dax sackten die Anteile der Commerzbank und der Deutschen Bank als größte Verlierer um jeweils rund vier Prozent ab.
Die Bilanzsaison hierzulande geriet etwas in den Hintergrund. Beim Rückversicherer Munich Re hatten geringe Katastrophenschäden und eine Steuergutschrift einen Gewinneinbruch im zweiten Quartal abgemildert. Zu Aktienrückkaufen äußerte sich Vorstandschef Joachim Wenning vorerst nicht. Die Papiere von Munich Re verloren daraufhin 2,5 Prozent.
Der Energiekonzern Eon profitierte im zweiten Quartal von der Rückzahlung der Atomsteuer und will den Aktionären nun mehr Dividende ausschütten. Die Eon-Aktien belegten mit einem Kursaufschlag von 3,7 Prozent den Spitzenplatz in der kurzen Dax-Gewinnerliste. Dort stand auch Continental mit einem Plus von einem halben Prozent. Die Geschäftsperspektiven des Autozulieferers haben sich nach Einschätzung der Deutschen Bank spürbar aufgehellt.
Im M-Dax fielen die Titel des Chemikalienhändlers Brenntag nach der Vorlage von Quartalszahlen und einem enttäuschenden Unternehmensausblick 6,7 Prozent. Patrizia-Aktien waren dagegen mit einem Plus von über zehn Prozent klarer Favorit im S-Dax. Der Immobilien-Investor hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr kräftig gesteigert und will eigene Aktien zurückkaufen.
An der Wall Street schloss der Dow Jones um 0,17 Prozent tiefer. Bei den Einzelwerten rutschten die Aktien von Netflix um 1,4 Prozent ab. Der Unterhaltungskonzern Walt Disney geht im wachsenden Streaming-Markt eigene Wege und beendet die Partnerschaft mit der Online-Videothek. Disney-Papiere verbilligten sich um 3,9 Prozent.