Aktienmärkte:Anleger machen Kasse

Die Stimmung trübt sich langsam ein. Wieder einmal schlechte Nachrichten aus der Versorger-Branche. Diesmal trifft es RWE.

Die europäischen Aktienanleger haben am Donnerstag vorsichtshalber Kasse gemacht. Der Dax verlor 1,2 Prozent auf 10 783 Punkte. Enttäuschende Firmenbilanzen trübten die Stimmung. Selbst Hinweise der Europäischen Zentralbank auf eine weitere Öffnung der Geldschleusen stützten nur kurzzeitig - der Sprung über die wichtige Marke von 11 000 Punkte gelang dem deutschen Leitindex nicht. Groß bleibt auch die Ungewissheit über die seit Monaten erwartete Zinswende in den USA. Daher strichen einige Anleger lieber ihre Gewinne der letzten Wochen ein.

Lange Gesichter gab es hierzulande wieder bei den Versorgern: RWE-Aktien brachen nach der Bilanzvorlage um knapp zehn Prozent ein. Analysten bemängelten die niedrigen Margen im konventionellen Stromgeschäft. Zudem dürften die Probleme bei der britischen Tochter Npower den Konzern mittelfristig belasten. Die Aktien des Eon-Konzerns, der am Mittwoch einen Rekordverlust ausgewiesen hatte, fielen um weitere 3,2 Prozent.

Im Dax zählten nach der Erhöhung der Jahresziele die Aktien von Merck mit einem Plus von 1,5 Prozent zu den größten Gewinnern. Siemens-Aktien legten fast zwei Prozent zu. Trotz konjunkturellen Gegenwinds rechnet der Konzern mit moderaten Zuwächsen. Laut Analysten beflügelte auch der angekündigte Aktienrückkauf. Im TecDax schossen SMA Solar in der Spitze um knapp 17 Prozent nach oben. Am Nachmittag lagen sie noch mit 5,7 Prozent im Plus. Der Solartechnikkonzern hat dank Sparmaßnahmen und florierender Auslandsgeschäfte die Ertragswende schneller geschafft als erwartet. Die Gewinn- und Umsatzziele für das laufende Jahr wurden angehoben. Mit einem Umsatzanstieg konnte auch Zalando bei den Anlegern landen, obwohl der Online-Modehändler im dritten Quartal rote Zahlen geschrieben hat. Im Gesamtjahr streben die Berliner auf einen Umsatz von knapp drei Milliarden Euro an. Die im MDax notierten Titel stiegen zeitweise um 3,5 Prozent. Größter MDax-Gewinner waren RTL mit einem Plus von über vier Prozent. Die Bertelsmann-Tochter punktete bei den Anlegern mit ihrem Quartalsbericht und einer Anhebung der Prognose .

Die Zinsunsicherheit und gesunkene Ölpreise drückten die Börsen an der Wall Street ins Minus. Der Dow Jones schloss ein Prozent 1,4 bei 17 448 Punkten. Die sinkenden Ölpreise lasteten auf Energiewerten wie Chevron und Exxon. Deren Aktien verloren 2,5 und 2,7 Prozent an Wert.

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