Der Dax ist am Freitagmittag erstmals in seiner 25-jährigen Geschichte über die Marke von 9000 Punkten gestiegen. Der Leitindex legte um 0,3 Prozent auf 9006 Zähler zu.
Als Auslöser des Runs auf deutsche Aktien gilt die Aussicht auf eine weiterhin lockere Geldpolitik in den USA. Weil die US-Zentralbank Fed die Zinsen niedrig hält, investieren Anleger eher in Aktien als in andere Geldanlagen.
Hinzu kommt die Unsicherheit, die der zweiwöchige Stillstand der US-Regierung (shutdown) Anfang Oktober ausgelöst hat. Viel von dem Geld, das sonst an New Yorker Börsen gehandelt wird, fließt nun eher in europäische Aktien. Zudem setzen die Anleger nach guten Konjunkturdaten darauf, dass Chinas Wirtschaft stark wächst - was wiederum exportorientierten deutschen Unternehmen nützen würde.
Unternehmenszahlen und Konjunkturindices spielen im Gegensatz dazu derzeit nur eine vergleichsweise geringe Rolle. So konnte die Abschwächung des wichtigsten deutschen Konjunkturindikator, des Ifo-Index, am Freitag die Kauflaune der Anleger nur kurz dämpfen.
Von den meisten Experten war ein weiterer Anstieg des Konjunkturindikators erwartet worden. Unmittelbar nachdem das Ifo-Institut den Index veröffentlicht hatte, fiel der Dax um 0,31 Prozent auf 8952,72 Punkte. Danach stieg er wieder.
Im bisherigen Jahresverlauf hat der Dax inzwischen um mehr als 18 Prozent zugelegt, seit Anfang 2012 sogar um mehr als 50 Prozent.