Aktienbörse:Banken stützen den Dax

Spekulationen auf eine Fusionswelle in der Bankenlandschaft halten die europäischen Aktienbörsen auf Kurs.

Spekulationen auf eine Fusionswelle in der europäischen Bankenlandschaft haben die europäischen Aktienbörsen am Mittwoch gestützt. Wegen der anhaltenden Diskussion um den Zeitpunkt der erwarteten US-Zinserhöhung hielten sich allerdings viele Anleger mit größeren Käufen zurück. Der Dax ging 0,6 Prozent tiefer bei 10 593 Punkten aus dem Handel, während der Euro-Stoxx-50 kaum verändert bei 3029 Zählern schloss. Genährt wurden die Fusionsfantasien von den Chefs der Deutschen Bank und der Commerzbank, John Cryan und Martin Zielke. "Wir brauchen weitere Zusammenschlüsse - auf nationaler Ebene, aber eben auch über die Landesgrenzen hinweg", sagte Cryan auf der Tagung "Banken im Umbruch" in Frankfurt. Einer Fusion mit der Commerzbank, die das Manager Magazin mit einem Bericht über entsprechende Gedankenspiele ins Gespräch gebracht hatte, erteilte der Brite allerdings eine Absage.

Die Aktien der Commerzbank und der Deutsche Bank notierten dennoch bis zu vier Prozent im Plus und waren damit Spitzenreiter im Dax. Dabei waren mehr als die Hälfte aller gehandelten Dax-Aktien Papiere dieser beiden Geldhäuser. Auch die übrigen europäischen Finanzwerte standen hoch im Kurs. Im Stoxx-50 gehörten die zehn größten Kursgewinner zu dieser Branche. Die Dax-Verliererliste führten die Aktien von Pro Sieben Sat 1 mit einem Minus von 2,8 Prozent an. Hier belastete eine Abstufung auf Verkaufen.

Im MDax waren Steinhoff International, der Mutterkonzern des Möbelhauses "Poco" schwächster Wert. Enttäuschende Zahlen drückten den Kurs um 7,5 Prozent.

Zwei Tage vor Veröffentlichung des mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktberichts ließen die Anleger an der Wall Street Vorsicht walten. Sie erhoffen sich von den am Freitag anstehenden Daten Aufschlüsse über die Erholung der US-Wirtschaft und damit auch über den möglichen Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung. Denn diese macht die Notenbank (Fed) von der Konjunkturentwicklung abhängig. Fed-Chefin Janet Yellen hatte Ende vergangener Woche zwar die Tür für eine Anhebung des Leitzinses weit aufgestoßen, den Zeitpunkt aber offengelassen. Der Bericht des privaten US-Arbeitsvermittlers ADP lieferte dagegen keine Impulse. ADP zufolge schuf die US-Privatwirtschaft im August 177 000 neue Jobs. Das ist in etwa so viel wie erwartet. Der Dow Jones schloss 0,3 Prozent tiefer bei 18 401 Punkten.

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