Airport Berlin-Brandenburg:Wowereit vertraut Flughafen-Chef trotz Pannenserie

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Wer übernimmt die Verantwortung für das Pannenprojekt Berliner Flughafen? Eine Hauptstadtzeitung meldet, der Chef des Projekts, Rainer Schwarz, würde jetzt fliegen - auch weil er in einer kritischen Phase in Urlaub flog. Doch der Flughafen weist das als Falschmeldung zurück.

Bis Passagiere am neuen Berliner Flughafen starten können, wird es noch lange dauern. Früher könnte es passieren, dass ein Verantwortlicher fliegt. Der Druck auf den Chef des Aufsichtsrat, Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), steigt. Die Berliner Morgenpost meldete, dass Wowereit sich angeblich vom Flughafen-Chef Rainer Schwarz trennen wolle. Doch dem Bericht folgte ein hartes Dementi: "Dass Herr Schwarz gehen muss, ist eine Falschmeldung." sagte ein Flughafensprecher Süddeutsche.de. Weiter wollte er sich zu Schwarz' Zukunft nicht äußern.

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit steht weiter zu Flughafen-Chef Rainer Schwarz (r.). (Foto: Getty Images)

Auch der Berliner Senat hat einen Abgang des umstrittenen Chefs dementiert. "Diese Nachricht ist rundum falsch", sagte ein Sprecher. Weder werde Schwarz entlassen noch würden weitere Geschäftsführer berufen. Im Mai musste Technikchef Manfred Körtgen als erster Verantwortlicher seinen Posten räumen.

Die Morgenpost hatte geschrieben, Schwarz solle voraussichtlich auf der nächsten Aufsichtsratssitzung am 14. September abgelöst werden. Zudem planen der Zeitung zufolge die Länder Berlin und Brandenburg sowie der Bund, die Geschäftsführung zu erweitern. Schwarz habe seinen turnusgemäßen Urlaub Ende Juli genommen - trotz der schwierigen Lage des Flughafens BER, so die Morgenpost.

Im Laufe des Tages kommen die Hauptstadtflughafen-Gesellschafter, die Länder Berlin, Brandenburg und der Bund, zusammen. Dabei geht es um den Jahresabschluss 2011.

Die Verzögerung verursacht auch neue Kosten. Der Aufsichtsrat will Mitte September entscheiden, wie das finanziert werden soll. Der Flughafen selbst kommt kaum noch an neue Kredite. Deswegen wollen der Bund und die Länder Berlin-Brandenburg ihn mit einer Finanzspritze retten, bevor er zahlungsunfähig wird. "Es wird ein Mix sein aus Eigenkapital, aus Überbrückungskrediten und Gesellschafterdarlehen", sagte der Verkehrsstaatssekretär des Bundesverkehrsministeriums, Rainer Bomba (CDU) vergangene Woche. Konkrete Summen sind bisher aber nicht bekannt.

Bislang haben der Bund und die beiden Länder für den Flughafen 430 Millionen Euro gezahlt. Außerdem bürgen sie für Kredite im Umfang von 2,4 Milliarden Euro. Der Bund hält 26 Prozent der Anteile, die Länder Berlin und Brandenburg jeweils 37 Prozent.

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