Airline:Lufthansa macht nur noch Mini-Gewinn

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  • Die Airline Lufthansa hat im vergangenen Jahr 55 Millionen Euro Gewinn gemacht. Im Vorjahr verdiente das Unternehmen noch fast sechsmal so viel.
  • Konzernchef Spohr will die Kosten in Zukunft drastisch senken.
  • Ein Streit mit der Piloten-Gewerkschaft ist noch lange nicht beigelegt.

Keine Dividende für Aktionäre

Europas größte Airline Lufthansa hat das Jahr 2014 mit einem kleinen Gewinn abgeschlossen. Das Konzernergebnis lag mit 55 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 313 Millionen, teilte die Fluggesellschaft mit.

Bereits im Februar hatte die Lufthansa nach deutscher Rechnungslegung (HGB) einen Verlust von 732 Millionen Euro gemeldet und angekündigt, die Dividende für Aktionäre zu streichen. "Die Zahlen für 2014 zeigen erneut, dass Beharren auf unwirtschaftlichen Strukturen keine Option für die Zukunft ist", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr und bezog sich dabei auf die Auseinandersetzungen mit der Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC).

Die Streiks der Lufthansa-Piloten und des Sicherheitspersonals belasteten das operative Ergebnis 2014 den Angaben zufolge mit 232 Millionen Euro. Insgesamt stieg das operative Konzernergebnis im Vergleich zu 2013 aber um 255 Millionen Euro auf 954 Millionen Euro an; der Umsatz blieb mit 30 Milliarden Euro im Vorjahresvergleich stabil.

Spohr will kürzen, Piloten wehren sich

In Zukunft wird Konzern-Chef Spohr zufolge der Wettbewerbsdruck auf die Fluggesellschaften der Lufthansa-Gruppe noch zunehmen. Die Airline müsse die Voraussetzungen schaffen, um "wirtschaftlich wieder eine Spitzenposition" in der Branche zu erreichen.

Mit den Vorstellungen der Pilotengewerkschaft geht das nicht überein, die beiden Seiten liegen seit langem im Streit. Um dem wachsenden Konkurrenzdruck in der Luftfahrtbranche Stand zu halten, will die Lufthansa ihre Kosten drastisch senken. Dazu gehören auch Einschnitte bei den Löhnen und Vorsorgeleistungen. Unter anderem will die Lufthansa die Altersversorgung der Piloten neu regeln.

Die Altersgrenze, mit der Lufthansa-Piloten bislang in den bezahlten Frühruhestand gehen und bis zur gesetzlichen Rente 60 Prozent ihrer Bezüge erhalten können, soll auf 60 Jahre angehoben werden. Künftige Piloten sollen überhaupt keine betriebliche Frührente mehr erhalten.

Gegen die Pläne wehrt sich die Pilotenvereinigung Cockpit allerdings vehement und streikte im vergangenen Jahr mehrmals. Zuletzt traten die Piloten der Lufthansa-Tochtergesellschaft Germanwings Mitte Februar zwei Tage lang in den Ausstand.

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