Airbus:Zu teuer

Es ist eine echte Schlappe für Airbus, dass sich die australische Fluggesellschaft Qantas für Boeing entschieden hat. Das Boeing-Modell schien wirtschaftlicher zu sein. Ein Kommentar von Sibylle Haas

Sibylle Haas

Die Enttäuschung dürfte größer sein als vom EADS-Konzern vorgegeben wird. Es müsste ihn sehr schmerzen, dass sein Flugzeughersteller Airbus einen Großauftrag an die US-Konkurrenz verloren hat. Denn mit dem Auftrag der australischen Fluggesellschaft Qantas hätte Airbus sein Jahresziel bei den Bestellungen für das neue mittelgroße Langstreckenflugzeug A350 erreicht.

Doch es geht nicht nur um Marktanteile. Es geht vor allem darum, wer auf dem Markt eben jener mittelgroßen Flugzeuge für die Langstrecke vorne liegt.

Zukunftsträchtiges Segment

Das Segment gilt als äußerst zukunftsträchtig. Nicht von ungefähr hat Airbus auf jenes neue Boeing-Modell 787 mit der Entwicklung des A350 reagiert.

Aufstrebende Fluggesellschaften aus Indien oder China setzen auf diese Flugzeuge. Die australische Qantas etwa hat die mittelgroßen Boeing-Maschinen für ihre Billigfluggesellschaft Jetstar geordert. Sie soll kostengünstige Flüge innerhalb Australiens, nach Asien und in den Pazifikraum anbieten.

Das ist ein Novum, denn bisher verkehrten Billigflieger nur auf Kurzstrecken. Dass Qantas sich für Boeing entschieden hat, ist eine echte Schlappe für Airbus und die Begründung zudem eine Ohrfeige: Die Treibstoff-Effizienz des Boeing-Flugzeugs sei besser. Das will heißen: das Boeing-Modell ist wirtschaftlicher.

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