Ein deutsch-französisches Ungleichgewicht in der Kompetenzenverteilung beim EADS-Konzern befürchtet der europäische Betriebsrat des Flugzeugbauers Airbus.
Durch jahrzehntelange Verhandlungen habe Deutschland "Stück für Stück" Einfluss, Macht und Führungspositionen ergattert, sagte der stellvertretende Betriebsratschef Jean-François Knepper am Montag dem Radiosender France Inter.
Die Deutschen seien gerade dabei, sich die Luft- und Raumfahrtindustrie sowie die europäische Verteidigung anzueignen, kritisiert Knepper.
Wichtig sind die Entscheidungen, nicht die Nationalität der Spitze
Dabei gehe es gar nicht darum, ob ein Deutscher oder ein Franzose den Mutterkonzern EADS leite. Gewerkschaftsführer François Chérèque betonte vor Beginn des Gipfeltreffens in Toulouse: "Wichtig sind die Entscheidungen, die sie treffen." EADS brauche einen "einzelnen Piloten" an der Spitze, der Stellen schafft.
Der Franzose Louis Gallois wird künftig den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern leiten, teilte das Unternehmen am Montag mit. Thomas Enders, die andere Hälfte der bisherigen EADS-Doppelspitze, wird neuer Chef von Airbus.
Die gemeinsame Führung von EADS durch einen Deutschen und einen Franzosen hatte seit der Unternehmensgründung vor sieben Jahren wiederholt zu Verstimmungen geführt.