Airbus A 380:Supervogel in Frankfurt gelandet

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Das weltgrößte Passagierflugzeug setzte heute erstmals auf einem internationalen Verkehrsflughafen auf. Rund 10.000 Zuschauer verfolgten das Spektakel. In Frankfurt wird die komplette Abfertigung des Riesenflugzeugs getestet.

Ohne Probleme landete die aus Toulouse kommende Maschine mit etwa 240 Stundenkilometern auf dem Frankfurter Flughafen. Im Morgennebel war der Landeanflug des doppelstöckigen Riesenflugzeuges, das bis zu 853 Passagiere befördern kann, allerdings nur kurz zu sehen.

Der Airbus A 380 unmittelbar nach seiner Landung in Frankfurt (Foto: Foto: ddp)

Bei dem eintägigen Aufenthalt in Frankfurt wird die komplette Abfertigung des neuen Riesenflugzeugs getestet. Dabei wird nicht nur das Ein- und Aussteigen der Passagiere geprobt, sondern auch alles andere, was auf dem Vorfeld des Airports zur schnellen Abfertigung eines Flugzeugs nötig ist. Dazu gehören unter anderem die Ver- und Entsorgung, das Be- und Entladen sowie das Enteisen. Am Sonntagmorgen soll der Airbus wieder zu seinem Heimatflughafen Toulouse in Frankreich zurückkehren.

Der Vorstandsvorsitzende der Flughafengesellschaft Fraport, Wilhelm Bender, sagte nach der geglückten Landung: "Der A380 ist ein Glücksfall für den Frankfurter Flughafen." Er könne mit seiner großen Kapazität helfen, die Probleme des an seine Grenzen stoßenden Airports zu bewältigen. Die Wahl von Frankfurt für die Premiere zeige, dass Fraport "weiter ganz vorn bei den internationalen Flughäfen mithalten" könne.

Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) sagte, die Stationierung von A380-Maschinen der Lufthansa in Frankfurt von Ende 2006 an sei "für Hessen ein nicht unerhebliches Stück Existenzsicherung". Dies gebe eine Perspektive für neue Beschäftigung. Rund 10 000 Arbeitsplätze könnten entstehen, wenn das Flugzeug in Frankfurt im Linienverkehr lande und dort auch gewartet werde. Die Lufthansa will für den A380 eine eigene Werft bauen. Die Arbeiten dafür beginnen im kommenden Monat. Die Genehmigung für diese Wartungshalle war lange Zeit umstritten.

Schaulustige konnten den A380 von einem abgesperrten Gelände auf dem ehemaligen US-Militärflughafen aus beobachten, das rund 1800 Meter von der Position des Flugzeugs entfernt ist. Das Ereignis wurde auf Großleinwände übertragen. Am Rollfeld verfolgten Flughafen-Chef Bender, Ministerpräsident Koch, Airbus-Chef Gustav Humber und Lufthansa-Finanzvorstand Ludwig Kley die Landung.

Wegen Triebwerksproblemen hatte Airbus ein anderes A380- Testflugzeug zur ersten Landung auf dem Frankfurter Flughafen geschickt als ursprünglich geplant. Bei dem vorgesehenen A380- Testflugzeug Nummer 1 sei in dieser Woche ein heißgelaufenes Triebwerk ausgetauscht worden, sagte eine Airbus-Sprecherin am Samstag. Deshalb schickte Airbus das zweite Testflugzeug mit der Nummer 4 von Toulouse nach Frankfurt.

Gegen die Landung hatte es in den vergangenen Wochen Proteste von Umweltschützern und Nachbargemeinden gegeben. Für die A380- Wartungshalle sind rund 20 Hektar Wald gerodet worden. Die Umweltschutzorganisation Robin Wood entrollte am Samstag im Terminal 2 ein Protestplakat mit der Aufschrift "Fliegen killt Klima. Stoppt Ausbau.". Der A380 sei "eine Spritschleuder und ein Klimakiller", kritisierte Robin Wood.

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