Airbus A380:Großauftrag verhindert Aus des A380

Emirates Airbus A380

Ein Airbus A380 der Fluggesellschaft Emirates.

(Foto: Sven Hoppe/dpa)
  • Zum ersten Mal seit zwei Jahren erhält Airbus eine Bestellung für den Riesenflieger.
  • Angesichts etlicher Probleme kann der Flugzeughersteller die Erfolgsmeldung gut gebrauchen.

Die Zukunft des Riesenfliegers Airbus A380 ist vorerst gesichert. Die Fluggesellschaft Emirates will nach eigenen Angaben 36 Exemplare des Modells kaufen. Das teilte die Airline am Donnerstag mit. Insgesamt habe der Deal einen Umfang von 16 Milliarden Dollar. 20 Maschinen bestellt das Unternehmen aus Dubai verbindlich, für 16 weitere Maschinen sichert sich Emirates eine Kaufoption.

Für den Riesenflieger des europäischen Flugzeugbauers bedeutet das Geschäft die Rettung. Noch am Montag hatte Airbus-Verkaufsdirektor John Leahy ein baldiges Aus des Projekts angekündigt, sollte es keine neuen Bestellungen geben. Der A380 ist seit gut zehn Jahren auf dem Markt, seit zwei Jahren bleiben die Aufträge aus. Viele Fluggesellschaften setzen lieber auf kleinere Langstrecken-Jets, die sich leichter auslasten lassen. Die Verhandlungen mit Emirates galten als letzte Chance, den A380 zu retten. Die Aktionäre reagierten erfreut auf die Mitteilung. Die Papiere des Flugzeugbauers stiegen in der Spitze um 2,9 Prozent auf ein Rekordhoch von 92,19 Euro.

Den ersten kommerziellen Flug absolvierte der Riesenflieger am 25. Oktober 2007 für Singapore Airlines nach Sydney. Emirates ist mit Abstand der größte Einzelkunde und steht mit 140 Aufträgen fast für die Hälfte des Gesamtvolumens. Die Lufthansa hat nach eigenen Angaben 14 Maschinen vom Typ A380 in Betrieb und fliegt damit unter anderem in die USA und nach Asien. Derzeit arbeitet Airbus noch alte Aufträge ab, für das laufende Jahr ist die Produktion von zwölf A380 vorgesehen.

Auch die Korruptionsaffäre belastet Airbus

Punkten kann der Konzern derzeit vor allem mit seinen Mittelstreckenfliegern: Sie tragen maßgeblich zum Lieferrekord von 718 Flugzeugen bei, den das Unternehmen für das vergangene Jahr bekannt gab.

Positive Nachrichten kann der Konzern dringend gebrauchen: Airbus muss sich in einer Korruptionsaffäre verantworten. Mitte Dezember hatte das Unternehmen vor diesem Hintergrund einen Führungswechsel angekündigt. Der deutsche Airbus-Chef Tom Enders tritt mit Auslaufen seines Vertrags im April 2019 ab, Vize-Chef Brégier wird bereits kommenden Monat abgelöst.

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