Adidas vs. Skechers:Heiße Sohle

Kombi Adidas Sketcher

Verblüffend ähnlich: Links ein Schuh von Adidas, rechts einer von Skechers - einfach abgekupfert sei die Sohle, sagt Adidas.

(Foto: OH)

Sportschuhe sind ein Milliardengeschäft. Die Kunden wollen Neuerungen. Um die aber wird immer öfter auch vor Gerichten gestritten.

Von Uwe Ritzer

Sportartikelhersteller sparen nicht mit Superlativen, wenn sie neue Produkte verkaufen wollen. Der Springblade-Laufschuh sei "dafür entwickelt, bei jedem Schritt explosive Energie freizusetzen", heißt es dementsprechend bei Adidas. Gar "unglaubliche Abstoßkraft und Power" verleihe er jedem Läufer. Auch wenn die Sohle des Schuhs eher an ein Haifischmaul erinnert und daher gewöhnungsbedürftig aussieht: Schräge Lamellen, die an Sprungfedern erinnern.

Ihr Aussehen beschäftigt nun auch das Bezirksgericht in Portland im US-Bundesstaat Oregon. Dort hat Adidas den US-Rivalen Skechers verklagt. Er habe die patentierte Sohle abgekupfert und für ein eigenes Schuhmodell verwendet, so der Vorwurf. Schon letzten Herbst verklagte Adidas Skechers wegen Design-Plagiats bei einem Schuh, der verblüffend dem Adidas-Erfolsmodell "Stan Smith" ähnelte.

Es kommt immer öfter vor, dass Sportartikelhersteller ihren Wettbewerb nicht nur in Läden austragen, sondern auch vor Gerichten. Kein Wunder - Schuhe sind ein Milliardengeschäft. Die Branche ist von Neuigkeiten getrieben; alle paar Monate erwartet der Kunde ein neues Design oder eine technologische Weiterentwicklung. Am meisten verdient, wer glaubhaft versichert, dass seine Innovation den aktiven Sportler oder die Sportlerin nicht nur schöner anzieht, sondern vor allem erfolgreicher macht.

Dabei geht es oft um Schuhsohlen. 2012 kassierte die Adidas-Tochter Reebok von der US-Handelsaufsicht einen 25 Millionen Dollar teuren Rüffel. Dass die angeblich muskelaktivierenden Schuhsohlen ihren Zweck erfüllten, war nicht nachzuweisen. Neuerdings streiten sich Adidas und Puma um die Urheberschaft für eine Dämpfungstechnologie bei Laufschuhen, welche der eine Hersteller Boost und der andere NRGY nennt. Es geht um speziell zusammengepresste Kunststoffzellen, die BASF zunächst mit beiden Firmen, am Ende aber nur noch mit Adidas entwickelt hat. Dann zog Puma nach und Adidas wollte den Lokalrivalen per einstweiliger Verfügung stoppen. Doch zwei Gerichte gaben Puma Recht. Nun müssen im Herbst noch Frankfurter Richter in einem ähnlichen Streit urteilen.

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