Adidas:Starker Start ins Sportjahr

Die Geschäfte des Sportartikelherstellers Adidas laufen weitaus besser als erwartet.

Von Uwe Ritzer

Adidas-Konzernchef Herbert Hainer, 61, biegt gerade auf die Zielgerade seiner beruflichen Laufbahn ein. Am 1. August tritt sein Nachfolger, der bisherige Henkel-Vorstandsvorsitzende Kasper Rorsted den Dienst beim Sportartikelhersteller im fränkischen Herzogenaurach an. Hainer wird ihn noch einarbeiten und sich Ende September nach 15 Jahren an der Spitze als dienstältester Chef eines im deutschen Elite-Aktienindex Dax notierten Unternehmens in den Ruhestand verabschieden. Vieles spricht dafür, dass er einen sehr starken Abgang hinlegen wird. Denn die Geschäfte von Adidas laufen weitaus besser als erwartet.

Um 17 Prozent stieg der Umsatz in den ersten drei Monaten auf 4,8 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis kletterte im selben Zeitraum sogar um 35 Prozent auf 490 Millionen Euro. Die Anleger feierten die Nachricht, weshalb die Adidas-Aktien um bis zu zehn Prozent zulegten und auf ein Rekordhoch von 115 Euro kletterten. 2014 war Adidas mit einem Minus von 40 Prozent größter Dax-Verlierer. Nun wird der Kurs auch durch die Ankündigung befeuert, dass der Gewinn in diesem Jahr um bis zu 18 Prozent steigen wird, anstatt um bis zu zwölf Prozent, wie prognostiziert. Der Umsatz soll um 15 Prozent wachsen.

Den guten Start verdankt die Drei-Streifen-Marke zum einen dem Boom der Sportartikelbranche insgesamt. Auch der ewige Rivale aus den USA und Branchenführer Nike ist auf Rekordjagd, ebenso die Nummer drei, Under Armour. Wobei sich der Abstand zwischen der amerikanischen Nummer eins, Nike, und der deutschen Nummer zwei, Adidas, zuletzt wieder etwas verringert hat. Alles deutet darauf hin, dass Adidas mit der anstehenden Fußball-Europameisterschaft einmal mehr ein globales Großereignis in der weltweit wichtigsten Sportart ökonomisch für sich nutzen kann. Die bisher präsentierten Schuhe und Trikots kommen nach Informationen aus Händlerkreisen gut an. "Wir spüren eine starke Nachfrage nach unseren Marken, unsere Produkte verkaufen sich sehr gut", sagte eine Adidas-Sprecherin. Die Marke rüstet bei der EM neun Teams aus, darunter Weltmeister Deutschland, Nike sechs.

Auch von den Olympischen Spielen im Sommer in Rio de Janeiro, hoffen die Franken zu profitieren. Wirkung entfaltet bei alledem, dass Adidas seine Aufwendungen für Marketing zuletzt deutlich erhöht hat.

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