Achtung, Datenverlust:Auch Computern wird's zu heiß

Festplatten geben bei großer Hitze den Geist auf - wer sich davor schützen will, muss seine Daten sichern.

Von Helmut Martin-Jung

In mehr und mehr Laptops stecken zwar mittlerweile Speicherplatten aus Festbausteinen, sogenannte SSDs, die als etwas robuster gelten als herkömmliche Festplatten mit ihren rotierenden Magnetscheiben. Letztere sind allerdings wesentlich billiger, vor allem, wenn es um große Speicherkapazitäten geht. Mit welcher Technik auch immer, ein Risiko für die gespeicherten Daten besteht immer - wie in den vergangenen heißen Tagen viele Computer-Nutzer erfahren mussten.

Denn Hitze ist der Feind der meisten Elektronik, insbesondere aber der Festplatten. Dazu muss man wissen, dass die Schreib- und Leseköpfe in nur minimalem Abstand über die schnell rotierenden Scheiben sausen. Wird es zu heiß, kann der Abstand zu klein werden oder aber die Elektronik versagt. In beiden Fällen können professionelle Datenretter zwar meist noch einen Großteil der Daten wieder zugänglich machen, doch dies ist eine sehr teure Dienstleistung. Unter einigen hundert Euro ist nichts zu machen - dafür bekommt man viele Festplatten oder, was noch sicherer wäre, Speicherplatz auf Cloud-Diensten. Man muss es nur tun.

Daten sollten in der Cloud nur verschlüsselt gespeichert werden

Weniger erfahrene Computernutzer fahren am besten mit Backup-Programmen, die das meiste automatisch erledigen. Man wählt einmal aus, welche Ordner oder Laufwerke wohin gesichert werden sollen, die Software übernimmt dann den Rest. Auch Cloud-Dienste sind keine schlechte Idee. Auf ein paar Dinge muss man dabei allerdings achten: Der Anbieter sollte vertrauenswürdig sein, nicht unbedingt, damit niemand in die Daten guckt, sondern damit man sie auch wiederbekommt, wenn man sie braucht. Einige Speicherdienste mussten in der Vergangenheit bereits aufgeben, wer nicht rechtzeitig seine Daten zurückgeholt hat, guckte in die Röhre.

Um neugierige Admins und Geheimdienste vom Spionieren in den Daten abzuhalten, sollten diese verschlüsselt gespeichert werden. So sehen die, die unberechtigt darauf zugreifen, nur Datenmüll, und bei ausreichend hoher Verschlüsselung ist es mit derzeitiger Technik unmöglich bis unrentabel, die Daten zu entschlüsseln.

Auf keinen Fall gehören Festplatten, zum Beispiel die beliebten externen USB-Platten, auf die sonnige Fensterbank. Und generell gilt: Festplatten haben eine begrenzte Lebensdauer, im Durchschnitt nur etwa fünf Jahre - je nachdem, wie intensiv sie genutzt werden. Wer seine Daten liebt, sollte also Backups anlegen.

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