Abgas-Skandal:Französische Justiz ermittelt gegen VW

Abgas-Skandal: VW in den USA: Szene aus Woodbridge, Virginia

VW in den USA: Szene aus Woodbridge, Virginia

(Foto: AFP)
  • In Frankreich ermittelt die Justiz gegen VW wegen mutmaßlichen schweren Betrugs.
  • Der Absatz von VW in den USA ist trotz des Abgas-Skandals kaum verändert.
  • Andere Hersteller verkaufen in den USA dagegen deutlich mehr Autos.

Ermittlungen in Frankreich

Die französische Justiz hat im Abgas-Skandal erste Ermittlungen gegen den Autobauer Volkswagen eingeleitet. Das berichten Le Monde und die Nachrichtenagentur AFP übereinstimmend. Die Pariser Staatsanwaltschaft gehe demnach dem Vorwurf des schweren Betrugs nach, wie am Freitag aus Justizkreisen in der französischen Hauptstadt verlautete. Zuvor hatte der Vizepräsident der Region Île-de-France, die dem Großraum Paris entspricht, Anzeige gegen Volkswagen erstattet. Volkswagen hatte einräumen müssen, Millionen Dieselfahrzeuge mit einer Software ausgestattet zu haben, die Abgaswerte manipulieren kann.

VW-Absatz in den USA stagniert

Während andere Autohersteller im September in den USA teils deutlich mehr Autos verkaufen konnten als im Vorjahresmonat, stagnierte der VW-Absatz. Der Wolfsburger Konzern verkaufte von seiner Kernmarke VW in den USA im September etwa 26 000 Fahrzeuge. Die Verkaufszahlen liegen damit nur knapp über dem Vorjahresmonat.

Die Manipulation von Abgaswerten bei Dieselfahrzeugen hatte das US-Umweltamt EPA am 18. September öffentlich bekannt gemacht. VW hatte dann den Verkauf der betroffenen Modelle gestoppt. Wegen der Affäre rechnen Analysten bei VW mit einem Absatzeinbruch am US-Markt.

US-Absatzplus bei der Konkurrenz

Der Absatz besonders der amerikanischen Konkurrenz legte in dem Monat dagegen zum Teil deutlich zu. Bei den großen US-Konzernen verzeichnete General Motors ein Plus von 12,5 Prozent, Ford von 23 Prozent und Fiat Chrysler von 13,6 Prozent. Auch Toyota Motor verkaufte im September 16,2 Prozent mehr Autos. Experten begründen die gestiegene Nachfrage in den USA mit den niedrigen Benzinpreisen und Kreditzinsen.

Anders als VW verzeichnete die VW-Tochter Audi einen starken Monat September. Mit einem Plus von 16,2 Prozent auf 17 340 Autos schlossen die Ingolstädter nach eigenen Angaben den 57. Rekordmonat in Folge ab. Auch andere deutsche Hersteller gaben in den USA und Nordamerika Zugewinne bekannt. Mercedes USA verkaufte sechs Prozent mehr Fahrzeuge, BMW etwa vier Prozent mehr und Porsche sogar 22,7 Prozent.

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