Abgas-Affäre:VW dementiert

Laut "Spiegel" sind Dutzende Manager in den VW-Abgasskandal verwickelt. Der Konzern selbst dementiert das ungewöhnlich deutlich. Auch der Staatsanwaltschaft in Braunschweig liegen nach eigenen Angaben keine neuen Erkenntnisse vor.

"Dutzende Manager in VW-Skandal verwickelt", meldete der Spiegel am Mittwochnachmittag. Die bisherigen Ermittlungen der Internen Revision und der von Volkswagen beauftragten Anwaltskanzlei Jones Day hätten ergeben, dass die jahrelangen Manipulationen von Abgastests bei Dieselfahrzeugen keineswegs das Vergehen einer kleinen Gruppe im Unternehmen gewesen sei. Insider sprächen von mindestens 30 Personen. Sie sollten beurlaubt werden, berichtete der Spiegel in einer Vorabmeldung seiner nächsten Ausgabe.

VW reagierte umgehend. "Wir dementieren aufs Härteste und massivst, die Zahl ist völlig aus der Luft gegriffen", sagte ein Konzernsprecher. "Nach wie vor sind vier Mitarbeiter beurlaubt, das ist der Stand der Dinge." Weder der interne Revisionsbericht wie auch die Akten von Jones Day gäben die Zahl "30" her. Aus dem Umfeld des Aufsichtsrats hieß es, man kenne keinen neuen Sachstand. Auch der Staatsanwaltschaft in Braunschweig, die gegen mehrere VW-Leute wegen Betrugsverdachts ermittelt, liegen wohl keine neuen Erkenntnisse vor.

Der US-Chef von Volkswagen, Michael Horn, hatte im Kongress in Washington erklärt, der Einsatz der Manipulations-Software sei nicht durch den Konzern entschieden worden. "Das waren ein paar Software-Ingenieure, die das aus irgendwelchen Gründen eingebaut haben." VW hatte Anfang September gegenüber US-Behörden zugegeben, mit einer speziellen Software die Abgaswerte verfälscht zu haben, um die Grenzwerte einhalten zu können. Infolge der Affäre musste Konzernchef Martin Winterkorn gehen, der aber ein persönliches Fehlverhalten bestreitet. VW drohen hohe Straf- und Schadensersatzzahlungen.

© SZ vom 15.10.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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