DSW fordert:Mehr Dividende, bitte

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Die Unternehmen in Deutschland schütten so viel aus wie nie zuvor. Dennoch ist die Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz nicht ganz zufrieden.

Die deutschen Unternehmen schütten so hohe Dividenden wie nie zuvor aus. Die 616 an der Börse notierten Firmen zahlen ihren Aktionären in diesem Jahr eine Rekordsumme von insgesamt 41,7 Milliarden Euro, wie die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) am Montag in Frankfurt mitteilte. Damit wurde die Bestmarke aus dem Jahr 2008 (38,2 Milliarden Euro) um 9,2 Prozent und der Vorjahreswert gar um 13,4 Prozent übertroffen. Knapp zwei Drittel der Firmen in Dax, MDax, TecDax und SDax geben mehr aus als 2014. "Aktuell wird die Renaissance der Dividenden durch die extrem niedrigen Zinsen befeuert", teilte DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler mit.

Dennoch zeigte sich die Aktionärsvereinigung nicht vollends zufrieden. "Bei den Ausschüttungsquoten bleiben trotz der hohen Gesamtsumme aber selbst viele der Index-Unternehmen nach wie vor hinter den Erwartungen der DSW zurück", sagte Tüngler. Dem Verband zufolge sollten in der Regel mindestens 50 Prozent des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Doch davon sind etliche Gesellschaften in Deutschland erneut ein ganzes Stück entfernt. So bleiben der Studie zufolge 54,5 Prozent der Index-Unternehmen unterhalb der 50-Prozent-Ausschüttungsquote. Bei einem Viertel liege die Quote sogar unter 33 Prozent.

Im Dax bekommen die Aktionäre der DSW-Studie zufolge knapp zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Im MDax zahlen die Unternehmen sogar ein Drittel mehr Dividende, im TecDax beträgt das Plus 22,5 Prozent.

Die Allianz löste Siemens als größten Dividendenzahler ab. Der Versicherungskonzern schüttet in diesem Jahr 3,13 Milliarden Euro aus, das ist ein Zuwachs von 29,2 Prozent. Dahinter folgen Siemens mit 2,91 Milliarden Euro (plus 10,0 Prozent) und Daimler mit 2,62 Milliarden Euro (plus 8,9 Prozent).

© SZ vom 14.04.2015 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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