Berkshire Hathaway:Warren Buffett auf großer Jagd

Der Investmentguru Warren Buffett ist auf der Suche nach einem Milliarden-Deal. Dabei hat er gerade erst ein Geschäft in die Wege geleitet: Buffet investiert jetzt in Schleim, der in der Dunkelheit leuchtet.

Der Investmentguru Warren Buffett ist auf der Suche nach einem großen Deal.

Der Investmentguru Warren Buffett ist auf der Suche nach einem großen Deal.

(Foto: REUTERS)

Wieder einmal hat der Altmeister es allen gezeigt: Der Gewinn von Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway ist fast auf Rekordniveau gestiegen. Das Unternehmen konnte im dritten Quartal seinen Gewinn um 72 Prozent auf knapp vier Milliarden Dollar hochschrauben. Einerseits warfen Buffetts Spekulationsgeschäfte mehr Geld ab, andererseits die Eisenbahngesellschaft Burlington Northern Santa Fe und andere Tochtergesellschaften. Die nächste Übernahme wartet schon: Buffett will den großen Partyartikel-Händler Oriental Trading Company kaufen.

Der Starinvestor setzt somit auf leuchtenden Schleim - eines der vielen Produkte von Oriental Trading. Das Unternehmen mit seinen 2000 Mitarbeitern kommt aus Buffetts Heimatstadt Omaha im Bundesstaat Nebraska. "Oriental Trading ist einer der führenden Spieler in der Branche und hat ein starkes Management-Team", begründete der Starinvestor seinen neuesten Zukauf. Einen Preis nannte er allerdings nicht. Nach Informationen des Wall Street Journal und Bloomberg erhalten die Besitzer rund 500 Millionen Dollar. Bis Ende des Monats soll das Geschäft abgeschlossen sein.

Doch Buffett sucht nach größeren Übernahmezielen. "Er ist auf Elefantenjagd. Und es gibt nicht viele Elefanten da draußen", sagte Jeff Mathews, Autor von "Warren Buffett. Auf Pilgerfahrt zum Orakel von Omaha" und Aktionär bei Berkshire, der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Berkshire Hathaway besitzt etwa 80 eigene Tochterfirmen von einer Fast-Food-Kette (Dairy Queen) über eine Chemiefirma (Lubrizol) und einen Textilhersteller (Fruit of the Loom) bis hin zu einer Fluggesellschaft für Geschäftsreisende (Netjets). Hinzu kommen große Aktienpakete an börsennotierten Konzernen wie Coca-Cola, IBM oder Munich Re. Buffett ist Gründer, Chef und Hauptaktionär des Konglomerats, das an der Börse auf einen Wert von 216 Milliarden Dollar kommt - etwa so viel wie der Konzern Google. Buffett konzentriert sich bei Berkshire auf die Verwaltung der größten Aktienpositionen und eben das Aufspüren von möglichen Übernahmen.

Zu den jüngsten Geschäften von Berkshire zählen ein Gebäude-Isolierungsunternehmen und ein Lebensmittelvertrieb. "Er hält Ausschau nach dem bestmöglichen großen Geschäft. In der Zwischenzeit tut es nicht weh, kleine Übernahmen zu tätigen", sagte Buffett-Biograf Andrew zu Bloomberg. Buffett könnte also nicht weit entfernt von einem großen Deal sein.

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