Angeblicher Millionenschaden:Adventskalender-Hersteller prüfen Klage gegen Stiftung Warentest

Mineralöl in Schokolade von Adventskalendern

Ein von der Stiftung Warentest getesteter Adventskalender: Einige Hersteller sollen nun eine Klage prüfen.

(Foto: dpa)

Die Schokolade in einigen Adventskalendern sei verunreinigt, warnte die Stiftung Warentest vor kurzem. Einem Medienbericht zufolge prüfen einige Hersteller nun eine Klage. Die Branche fühlt sich zu Unrecht angeprangert.

In der Debatte um schädliche Ölrückstände in Adventskalendern prüfen einige Hersteller nach Informationen der Tageszeitung Die Welt eine Klage gegen die "Stiftung Warentest".

Sie hatte Ende November den Test veröffentlicht, wonach die Schokolade in einigen Kalendern mit Ölrückständen verunreinigt war, und vom Kauf abgeraten. Daraufhin sei der Absatz von Adventskalender eingebrochen, berichtet die Zeitung weiter. In der Süßwarenbranche sei von einem Millionenschaden die Rede.

Derzeit liefen Gespräche darüber, welches Unternehmen die Klage führen könnte. "Wir würden das Unternehmen dabei begleiten", zitiert das Blatt den Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). Bei der Stiftung Warentest hieß es dazu: "Möglichen rechtlichen Auseinandersetzungen sehen wir sehr gelassen entgegen."

Die Tester hatten in neun Kalendern Ölrückstände nachgewiesen. Einige Schokoladen-Produzenten kritisierten die Untersuchungsmethoden und Bewertungen von Stiftung Warentest. Die Bremer Firma Hachez Chocolade warf den Testern vor, Unsicherheiten zu verbreiten, "die völlig bei den Haaren herbeigezogen sind". Eine Gesundheitsgefährdung könne "nicht einmal ansatzweise nachgewiesen" werden. Kraft Foods, Hersteller von Milka-Schokolade, hatte bemängelt, die Thematik sei nicht schokoladenspezifisch. Mineralölbestandteile kämen allgegenwärtig in der Umwelt vor.

Da es keinen offiziellen Grenzwert für Ölrückstände aus dem Recyclingpapier oder der Druckfarbe gebe, fühle sich die Schokoladenindustrie zu Unrecht an den Pranger gestellt. Es sei keine Gefahr nachweisbar, die Warnung der Stiftung Warentest sei überzogen gewesen, hieß es laut Zeitung beim BDSI.

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