Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hebt den Leitzins von 0,25 auf 0,5 Prozent. Es ist die erste Leitzinserhöhung seit 2006. Mit dem Schritt leitet die Fed einen Kurswechsel ein und beendet die Phase des extrem billigen Geldes. Für die Amerikaner wird es damit tendenziell teurer, sich bei ihrer Bank Geld zu leihen. Umgekehrt könnten die Zinsen auf Sparguthaben erstmals seit Jahren wieder steigen.
Die historische Niedrigzinsphase
Die Notenbank hatte nach vielen Zinserhöhungen und einer längeren Stillhaltephase im September 2007 damit begonnen, ihren Leitsatz radikal zu senken. Mit dieser Politik gelang es, die Finanz- und Wirtschaftskrise in den Griff zu bekommen. Seit Ende 2008 lag die Rate bei 0,0 bis 0,25 Prozent. Die Geschäftsbanken konnten sich ihr Geld also jahrelang praktisch kostenlos bei der Fed leihen.
Was die Fed erreichen will
Mit ihrem Beschluss, auf den sie Politik, Finanzmärkte und Öffentlichkeit monatelang eingestimmt hat, möchte die Fed drei Dinge erreichen: Sie will einer durch steigende Löhne ausgelösten Inflation vorbeugen, die Gefahr von Spekulationsblasen am Aktienmarkt entschärfen und den ersten Schritt hin zu einem Zinsniveau von etwa dreieinhalb Prozent gehen, das früher einmal als normal galt.
Welche Rolle Leitzinsen spielen
Mit Hilfe von Leitzinserhöhungen und -senkungen kann eine Notenbank die Wirtschafts- und Preisentwicklung in ihrem Land oder Währungsraum erheblich beeinflussen. Niedrige Zinsen stimulieren für gewöhnlich das Wachstum, können aber eine Inflation heraufbeschwören. Höhere Zinsen dämpfen die Teuerung, aber auch die Konjunktur.