SZ im Überblick:Das Streiflicht

Keine Ausgabe, in der nicht das Streiflicht erscheint. Seit es 1946 das erste Mal gedruckt wurde, steht es unverändert links oben auf der ersten Seite. Augenzwinkernd werden an dieser Stelle die großen und kleinen Ereignisse der Welt ins Visier genommen, politische und sonstige Prominente gelegentlich auf menschliches Maß gebracht.

Wie entsteht ein Streiflicht?

"Selbstverständlich wird das Streiflicht täglich von der gesamten Redaktionskonferenz verfasst. Anders wäre schließlich nicht erklärbar, dass gerade unter diesem Artikel nie ein Autorenname steht. Die Namen aller Redaktionsmitglieder nähmen einfach zuviel Platz weg." Herbert Riehl-Heyse

"Und es ist auch bewiesen, wie schädlich andauerndes Lesen und Schreiben gegen den Organismus und auf die Nerven sich auswirken. Hundertsiebzehn Streiflichter im Leben, höchstenfalls hundertfünfundzwanzig; dann ist generell Schluss. Verlöschung!" Claus Heinrich Meyer

"Zuerst war das Streiflicht da; dann der Journalismus - letzterer gefasst als sich ans Scheinhafte des Hier und Jetzt vergeudendes und darum a priori immer schon vergeudetes Schreiben." Rainer Stephan

"In Wirklichkeit kommen sie von jenem höheren Wesen, das die Christen Heiliger Geist nennen. Verständlicherweise will der Mensch, und nun gar der SZ-Redakteur, diese Urheberschaft verdrängen, ist sie doch ein Beweis seiner Nichtigkeit, seiner Schwäche." Hermann Unterstöger

"Noch schlimmer ist die Aufsplitterung meines Charakters in Unterpersonen mit verschiedenen Schreibstilen, die ich erfunden habe, um Abwechslung in die Kolumne zu bringen und Eintönigkeit zu vermeiden. In der Langeweile der Abende versah ich die fiktiven Sub-Autoren mit Lebensläufen und skurrilen Namen wie zum Beispiel Meyer oder Dr. Stephan, beginne mich selbst in den unterschiedlichsten Existenzsträngen zu verlieren, bin mir über den Kern meiner Person zunehmend im Unklaren, zweifle überhaupt an ihrem Vorhandensein und habe Angst, dass man in sieben Jahren nur einen Teil meiner selbst ins Sanatorium ziehen lassen wird, vielleicht den falschen, während der Rest schreibend langsam verlöscht." Axel Hacke

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