Süddeutsche Zeitung für Kinder:Kampf um Gleichberechtigung

600 000 Afroamerikaner wurden gegen ihren Willen in die neue Welt gebracht. Jahrhundertelang litten sie unter den Weißen.

Christian Wernicke (Texte), Jan Reiser (Zeichnungen)

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Süddeutsche Zeitung für Kinder:Mehr als vier Millionen Sklaven

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Quelle: Zeichnung: Jan Reiser

Die Sklaverei war von Anfang an Teil Amerikas. 1619, nur zwölf Jahre nach ihrer Ankunft, holten sich weiße Siedler die ersten Sklaven aus Afrika in ihre kleine Kolonie von Jamestown in Virginia. Um 1860 gab es mehr als vier Millionen Sklaven im Land: etwa 600 000 Afroamerikaner, die gegen ihren Willen in die neue Welt gebracht worden waren, und ihre Nachkommen. Nach der Unabhängigkeit von Großbritannien erlaubte die neue US-Verfassung die Sklaverei ausdrücklich. Die Schwarzen arbeiteten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Wer nicht gehorchte, wurde ausgepeitscht.

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Süddeutsche Zeitung für Kinder:Bürgerkrieg

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Quelle: Zeichnung: Jan Reiser

Der Bürgerkrieg zwischen den Nord und Südstaaten beendete die Sklaverei. Der Norden, wo viele Menschen in Fabriken arbeiteten, drängte auf ein Ende des Unrechts - aber der Süden, der vor allem Baumwolle produzierte, wollte seine schwarzen Sklavenarbeiter nicht freilassen. Also spaltete sich der Süden 1861 von den Vereinigten Staaten ab - weshalb Präsident Abraham Lincoln die US-Armee "gegen die Rebellen" in den Krieg schickte. 1863 erklärte Lincoln die Befreiung aller Sklaven im Süden. Mindestens eine Million Amerikaner kamen in diesem Krieg ums Leben.

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Süddeutsche Zeitung für Kinder:"Rassentrennung"

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Quelle: SZ für Kinder/Jan Reiser

Frei, aber noch lange nicht gleich waren die Afroamerikaner nun. Viele Weiße hielten sich weiterhin für "etwas Besseres". Amerikas Oberstes Gericht hatte 1892 entschieden, man dürfe die Rassen trennen, solange man ihnen in etwa gleiche Leistungen anbiete. "Getrennt aber gleich" hieß das Motto, und das war ein mieser Trick: Schwarze mussten in anderen Eisenbahnwaggons hocken oder immer hinten im Bus sitzen, sie mussten aus anderen Wasserhähnen trinken, auf andere Schulen gehen - und immer waren die Angebote für die Weißen besser, die Chancen für die Schwarzen schlechter.

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Süddeutsche Zeitung für Kinder:Bürgerrechtsbewegung

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Quelle: Zeichnung: Jan Reiser

Die Schwarzen wehrten sich. Im Zweiten Weltkrieg hatten viele Afroamerikaner für die USA gekämpft - nun verlangten sie Respekt. Im Süden weigerten sich Schwarze, in Bussen zu fahren, wo sie hinten sitzen mussten. Oder sie gingen, trotz Verbots, in ein Restaurant, das nur Weiße bediente; oft kam dann die Polizei, verprügelte sie oder warf sie ins Gefängnis. Die Schwarzen schlugen nie zurück, ihr Widerstand war gewaltfrei. Millionen Amerikaner sahen im Fernsehen, wie gemein die Schwarzen behandelt wurden und die Politiker in Washington änderten endlich viele ungerechte Gesetze.

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Süddeutsche Zeitung für Kinder:Der erste schwarze Präsident

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Quelle: Zeichnung: Jan Reiser

Heute ist jeder neunte US-Bürger ein Afroamerikaner. Nach wie vor geht es den meisten von ihnen schlechter als den Weißen: Zum Beispiel besitzt eine durchschnittliche weiße Familie zwanzig Mal so viel wie eine schwarze Familie. Dank etlicher Förderprogramme ist vieles besser geworden. Aber noch immer wächst jedes dritte schwarze Kind in Amerika in Armut auf. Die bekanntesten Afroamerikaner sind Popstars wie Michael Jackson oder Beyoncé und Schauspieler wie Will Smith. Oder Super-Sportler wie Le Bron James, der Basketballspieler. Und natürlich: Barack Obama, der Präsident. Texte: Christian Wernicke

© sueddeutsche.de/kinderzeitung
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