Süddeutsche Zeitung für Kinder:Im Galopp ins Kino

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In "Ostwind" spielt Hanna Binke das Pferde-Mädchen Mika. Davor konnte sie noch nicht einmal reiten, erzählt sie im Interview.

Juliane von Wedemeyer

Hanna Binke, 13, und Pferd James sind vom 21. März an im Kino zu sehen. Der Wallach spielt den scheuen Hengst Ostwind. Für die Dreharbeiten musste er sogar in die Maske: Seine Blässe ist nur aufgemalt. (Foto: Constantin Film Verleih GmbH)

SZ: Bevor du die Rolle der Mika erhalten hast, hast du noch nie in einem Sattel gesessen. Wie oft bist du vom Pferd gefallen?

Hanna Binke: Nur einmal. Aber das war nicht schlimm. Ich hatte so eine Weste an, die mit einer Schnur am Sattel festgebunden wird. Wenn man dran zieht, plustert die sich auf. Wie ein Airbag.

SZ: Du hattest nur drei Monate Zeit, um für die Filmarbeiten reiten zu lernen. Wie hast du das so schnell geschafft?

Hanna: Das ging eigentlich. Meine Reitlehrerin Aida hat mir am Anfang erst einmal gezeigt, wie man überhaupt an ein Pferd rangeht.

SZ: Der Film zeigt auch, wie brutal der herkömmliche Reitsport für Pferde sein kann. Was machst du anders?

Hanna: Die normalen Springreiter kloppen dem Pferd halt das Bein in den Bauch,damit es Galopp läuft. Das mach' ich nicht. Ich schraub meine Energie hoch, setz' mich gerade hin. Dann geht das Pferd los. Wenn ich sie wieder runterschraube und zusammensacke, bleibt es stehen. Man muss eine Verbindung zu ihm aufbauen.

SZ: Du versuchst, dich so wie ein Pferd zu verhalten, damit es dich versteht und gehorcht?

Hanna: Ja, wie das Leittier einer Herde. Ich baue mich vor dem Pferd auf, mache mich groß. So zeige ich ihm, dass ich bestimme.

SZ: Du hast schon früher vor der Kamera gestanden. Was ist das Besondere, wenn man mit Tieren dreht?

Hanna: Man muss viel vorsichtiger sein. Wir hatten ein Pferd am Set, das Angst vor Regenschirmen hatte. Sobald jemand in der Nähe einen Regenschirm aufgemacht hat, ist es durchgegan-gen. Und wir hatten extra eine Pferdetrainerin dabei, Kenzie Dysli.

Kenzie Dysli (vorn) ist Pferdetrainerin. Sie hat die Tiere während des Drehs betreut. Außerdem saß sie bei schwierigen Reitszenen als Double für Hanna Binke im Sattel. James ist ihr Pferd. (Foto: TOM TRAMBOW/2012 Constantin Film Verleih)

SZ: Wie habt ihr denn die Pferde dazu gebracht, vor der Kamera das zu tun, was ihr wollt?

Hanna: In einer Szene muss das Pferd zum Beispiel an meiner Backe schnüffeln. Da haben wir einen Apfel zerschnitten und ihn auf meine Haut gerieben, um es dahin zu locken.

SZ: Der Hengst Ostwind wurde von sechs verschiedenen Pferden dargestellt. Sind die durch die Dreharbeiten deine Freunde geworden?

Hanna:James schon.James war das Hauptpferd. Mit ihm habe ich am meisten gearbeitet. Den vermisse ich jetzt auch. Ich hoffe, dass ich ihn irgendwann mal wiedersehe.

SZ: Wirst du auch weiterhin reiten?

Hanna: Ja, jetzt in den Winterferien bin ich viel geritten. Da habe ich meine Reitlehrerin Aida besucht und sogar bei ihr übernachtet.

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