Kratzers Wortschatz

Kratzers Wortschatz
:Pronomen zum Verlieben

Genderdebatte hin oder her: Im Bairischen gibt es Wörter, die eine Geschlechterzuordnung überflüssig machen.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Verhunakelte Winnetou-Filme

In den Billig-Western aus den 60er-Jahren ist die Handlung der Karl-May-Romane oft völlig verändert und verhunzt worden. Im Bairischen gibt es für diesen Missstand ein Spezialwort.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Red ned so gschwoin daher!

Wer beim Verb auseinandergehen nur an eine Trennung denkt, liegt falsch. Auch Gschwollschädel und starke Menschen sind davon schicksalshaft betroffen.

Von Hans Kratzer

Mitten in Bayern
:Eschawo, Seigra, Biang und Loam

Viele Ortsnamen in Bayern weichen in der gesprochenen Form erheblich von der Schriftform ab. Dieses Kuriosum interessiert die Wissenschaft, ist aber auch ein Quell für Spott und Missverständnisse.

Glosse von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Ein Kaktus im Potschamperl

Im 19. Jahrhundert haben viele französische Wörter Eingang in die deutsche Sprache und deren Mundarten gefunden. Begriffe wie Kontor und Potschamperl künden heute noch von dieser Ära.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Beckenbauer in Nui York

Der Fußballstar verwendete beim Reden einen sprachgeschichtlich interessanten Doppelvokal. Das war aber kein rhetorischer Kniff, sondern lag daran, dass er als Bub keine Englischkenntnisse hatte.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Hupfhaxerte Zufußgehende

In amtlichen Texten wird das Wort Fußgänger durch den ausdrucksschwachen Begriff Zufußgehende ersetzt. Das bringt die Gefahr mit sich, dass die meisterliche Genauigkeit, mit der die Alltagssprache die Nuancen des Gehens beschreibt, nun verloren geht.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Deine Sau, die siehst du nimmer

Der Advent ist die hohe Zeit der Platzerl, wie das Süßgebäck gerne genannt wird. Zum Glück ist das Platzerlbacken weit weniger riskant als das Mästen einer Mettensau.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Ach herrje, Jungs schippen Schnee

Bayerische Politiker neigen immer öfter dazu, ihre Botschaften im sogenannten Nordsprech zu versenden. Die Fußballer bleiben davon unberührt, für sie zählt nur noch ein einziges Wort.

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Nichts sehen, aber reden wie ein Advokat

Manche Wörter sind zwar fast in Vergessenheit geraten, aber wenn man sie jetzt hört, klingen sie umso schöner. Weil ihre Glanzzeit immer noch ein bisserl strahlt.

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Hitler, Räuber und am Kasperl sei Frau

Heute herrscht in Kleidungsfragen eine große Toleranz. Früher ging es strenger zu, schon Brautpaare in Tracht fielen unter Kasperlgwand-Verdacht. Das Tragen von Räuberzivil aber verheißt selten etwas Gutes.

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Ein Windsheimer fürs Zigrettenbürscherl

Was der Jugend guttut, bestimmen ja meist die Erwachsenen. So gönnen sie den Buben zwar die Limonade, greifen die aber zum Glimmstängel, husten sie ihnen eins.

Von Hans Kratzer

Bairischer Dialekt
:Schon die Urgroßväter trugen Baggy Pants

Das Sammeln von Wörtern ist die Leidenschaft des pensionierten Lehrers Ludwig Zehetner. Besonders gern hört er solche, die als ausgestorben gelten - zum Beispiel die Bezeichnung für eine gschlamperte Hose.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Das Gifthaferl

Es gibt Menschen, die sind einfach richtige Gifthaferl. Aber woher stammt der Begriff eigentlich - und was bedeutet er?

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Immer des Gschies mit der Elli

Harry Kane, Maria Peschek und der Monaco Franze haben etwas gemeinsam: Sie stehen, höchst unterschiedlich, für die Vielseitigkeit eines Wortes.

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:FC Bayern-Star gesteht: I bin miad

Als Zugezogener ist es nicht immer einfach mit dem Bairischen. Es kann sogar recht anstrengend werden, wenn ein Wort gleich mehrere Bedeutungen hat.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Hemada, Haferlschuhe und Tote Hosen

Traditionen, etwa bei Kleidung, mögen für den einen oder anderen befremdlich wirken. Da passiert es leicht, dass eine Zuordnung komplett in die Hose geht.

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Von Obstbambeidlerinnen und Trambahnritzenreinigerinnen

Unter dem Wort Obstbam (Obstbaum) kann sich natürlich noch jeder was vorstellen. In dem Verb beidln (beuteln) scheinen dagegen mehrere Nuancen durch.

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Gfeide Kinder und wässrige Suppen

Der bairische Dialekt wartet neben seinen vielen Klangfarben mit einer weiteren Besonderheit auf: Manche Attribute erleben eine Bedeutungsverschiebung, je nachdem, ob ein junger oder ein älterer Mensch damit bedacht wird.

Kratzers Wortschatz
:Pratzen weg vom Tröpferlbad

Viele Wohnungen hatten einst kein Badezimmer, die Menschen wuschen sich in öffentlichen Anstalten. Die Brause- und Wannenbäder nannte man Tröpferlbad, weil das Wasser dort bei großem Andrang oft nur schwach aus der Leitung tröpfelte.

Kratzers Wortschatz
:Altes Graffl und sonstige Kuriositäten

"Mission Graffl" lautet der Titel der aktuellen Ausstellung im Freilichtmuseum Massing. Wird das Wort Graffl genannt, rümpfen manche sofort die Nase. Andere wiederum krein ganz gern im Graffl herum.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Wie Nagelsmann zum Giftnickl mutierte

Der Trainer des FC Bayern ärgerte sich zuletzt fast so sehr wie einst das HB-Männchen, das im TV-Werbespot vor lauter Wut in die Luft ging. Der bairische Wortschatz kennt für jähzornige Sportskameraden den Begriff Giftnickl, wogegen ein Gläzn eher langweilig ist.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:War Bertolt Brecht ein Schnallentreiber?

Das derbe Wort Schnallentreiber steht landläufig für einen Zuhälter. In einer weiteren Bedeutung gilt die Bezeichnung aber auch für Männer, die als Frauenhelden und Weiberer berüchtigt sind.

Kratzers Wortschatz
:Als die Lehrer noch Ohrwaschl illuminierten

Als Autoritäten sich noch als unumstößlich betrachteten, war es für ein Kind wahrlich kein Vergnügen, wenn es ungehorsam war.

Kratzers Wortschatz
:Der Kanzler redet wie ein Moicherl

Ein Moicherl ist eine bedächtige Person, deren Tun oft von allzu großer Zurückhaltung geprägt ist. In Zeiten des Krawalls ist es aber ganz in Ordnung, wenn führende Politiker diese Eigenschaft besitzen und nicht sofort alles ankenten wollen.

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Ein Held, ein Mord und das Fräulein Flierl

Das Amtsdeutsch hat die Bezeichnung Fräulein schon vor mehr als 50 Jahren entsorgt. Aber in so manchem Fernsehkrimi oder in nostalgisch angehauchten Unterhaltungen lebt es munter weiter - im Gegensatz zum altehrwürdigen Gemüsewort Raner.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Ilse Aigners Lieblingswort schmilzt dahin

Die Landtagspräsidentin schwärmt als begeisterte Skifahrerin vom gführigen Schnee. Bei der Vergabe der Bairischen Sprachwurzel in Straubing erweist sich aber, dass sogar für Heimatzeitungen schreibende Journalistinnen dieses Wort nicht mehr kennen.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:"Pfund sagt man nicht mehr"

Ein Sprachpolizist ermahnt die Twittergemeinde künftig nur noch Gramm zu sagen, und auch das Wort Schachtel steht heutzutage gegen Modewörter wie Box auf verlorenem Posten.

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Berufseinsteiger, die noch Schafzipfeln sind

Das Schimpfwort Schafzipfel benennt laut Lexikon einen Dummkopf oder einen Trottel. Aber der Begriff hat in speziellen Fällen auch eine heiter-ironische Note.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Irritationen um den Sänger von der Alm

Neulich war im Radio ein Musiker zu hören, der den Künstlernamen Oimara (Almerer) führt. Nicht alle durchschauen allerdings, von wo der junge Mann herstammt.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Gschnecklerte Engerl am Prangertag

Nur wenige wissen, was Fronleichnam bedeutet (Leib des Herrn). Weil alles prunkt und prangt, wird dieser Feiertag von manchen immer noch Prangertag genannt. Wer dieses Wort kennt, wird auch mit dem Schusser etwas anfangen können.

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Wer Trinkgeld gab, war sogleich ein Herr Doktor

In Gegenden, wo sich die Menschen mit mitfühlender Ironie begegnen, ist sprachlich alles möglich: Aus dem Postboten wird ein Postminister, aus dem Arbeiter ein Chef und der Bierdimpfl wird zum Professor.

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Milliardärstochter unter Goaß-Verdacht

Die Traumhochzeit des englischen Fußballersprößlings Brooklyn Beckham und des amerikanischen Models Nicola Peltz weckt Erinnerungen an ein altes bayerisches Wort.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:"Der Russ, der kommt, des is ganz gwies"

Jene positiven wie auch negativen Spuren, die Russland in den bayerischen Sprachvarietäten hinterlassen hat, führen in ein kurioses Feld der Kulturgeschichte.

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Beim Spickern braucht man keinen Spickzettel

Bei Darts-Weltmeisterschaften sind deutsche Teilnehmer meist chancenlos. Trotzdem erfreut sich dieser Sport auch in Bayern großer Beliebtheit - nur trägt er einen lustigeren Namen.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Ein Drack hat die Insel La Palma drangsaliert

Einen sturköpfigen Drachen nennen die Einheimischen jenen Vulkan, der drei Monate Feuer gespien und viele Häuser zerstört hat. Im Dialekt scheint der Drache in dem Schimpfwort Drack auf.

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Gibt es ein Leben ohne Lauterbach?

Ein Fernsehabend ohne den frisch gekürten Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist nicht mehr vorstellbar. Zieht man den bairischen Grundwortschatz heran, dann erfüllt er sämtliche Kriterien, um als Doudschmatzer, Gscheidhaferl, Gschaftlhuber und Wuisler durchzugehen. Manche vergleichen ihn sogar mit einem Zwetschgenmandl.

Kratzers Wortschatz
:Wenn im Weltraum der Magen rebelliert

Nicht nur beim Raketenflug, sondern auch nach dem Genuss von ein paar Mass Bier sowie einer anschließenden Fahrt mit dem Fünferlooping ist man schnell beinand wia a Packerl Kunsthonig.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Putin, Baerbock und die Welt der Zeiserl

Auf der politischen Weltbühne kann es so hart hergehen wie in Schulklassen.

Kratzers Wortschatz
:Das Hohe Haus, ein Hort von Hamperern?

Angesichts der Coronakrise wirken viele Spitzenpolitiker orientierungslos. Die Kritiker im Volk schimpfen über die Hamperer. Früher waren Hamperer ehrbare Handwerker, die wenig Vermögen, aber viel Vertrauen besaßen. Heute scheint es umgekehrt zu sein.

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Wie Therese Giehse den Hitler verspottete

Nachdem die Schauspielerin den Diktator im Februar 1933 in den Münchner Kammerspielen einen spinnerten Uhu genannt hatte, wurde sie sogleich denunziert. Sie floh gerade noch rechtzeitig in die Schweiz.

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Als die Jugend noch zum Barras musste

Das Militär spielt in der Bundesrepublik nur noch eine nachrangige, kaum beachtete Rolle. Deshalb verschwinden auch einschlägige Begriffe. Das Wort Barras etwa, dem Wehrpflichtige bis vor wenigen Jahrzehnten nur mit Mühe entkamen.

Kratzers Wortschatz
:Buchheims Schimpfkunst

Der streitbare Autor und Sammler bezeichnete seine Gegner bisweilen als Gullyratten. In Bayern wird eher das Pendant Bochratz verwendet. Wer andere mit diesem Namen beehrt, muss aber damit rechnen, dass er sich einen Schiafing einzieht.

Kratzers Wortschatz
:Mägst feng oder mogst a Watschn?

Auf einer Streuobstwiese war neulich ganz unverhofft ein längst vergessenes Zuckerl der Jugendsprache aus den 70er und 80er Jahren zu vernehmen.

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Der Massl, das Massl und die Bierdimpfl

Warum Horst Seehofer als Ministerpräsident gut daran tat, dass er einst einen Mann in sein Kabinett holte, der das Glück schon in seinem Namen führte

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Im Land der Deichselschewerer

Wenn ein Mensch aus der Gattung der Deichselschewerer schwer gearbeitet hat, dann schadet es ihm keineswegs, wenn er Zugriff auf eine Irxnschmier hat

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Das weiche Sofa der Kabul-Experten

Je mehr sich in den vergangenen Wochen die Not in Afghanistan zuspitzte, desto schneller wuchs in Deutschland die Zahl der "Experten", die auf Twitter alles besser wussten. Es begann die große Zeit der Gscheitschmatzer

Kolumne von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Mägst feng oder mogst a Watschn?

Auf einer Streuobstwiese war neulich ganz unverhofft ein längst vergessenes Zuckerl der Jugendsprache aus den 70er und 80er Jahren zu vernehmen

Kratzers Wortschatz
:Sigi Sommer hätte die Redaktion abgewatscht

Der Klatschkolumnist Michael Graeter hat in einem Interview beklagt, dass man ihm mittlerweile einen umgangssprachlichen Ausdruck wie Hasen (schöne Frauen) aus seinen Texten heraustreiche. Es hilft nichts, auch in seinem Genre ändern sich die Spielregeln

Von Hans Kratzer

Kratzers Wortschatz
:Stingade Pfarrer

Aussa mim Flins! Das legte eine twitternde Dame ihren Followern nahe, um eine schwächelnde Zeitschrift zu retten. Das könnte funktionieren, wenn da bloß nicht die Stinkwanzen wären

Kolumne von  Hans Kratzer

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