In Deutschland gibt es 140 Transplantationsprogramme. Einigen Experten sind das zu viele. Nach den Spenderleber-Skandalen fordern sie, Organverpflanzungen zur besseren Kontrolle auf wenige Großkliniken zu beschränken. Doch für Patienten, die oft monatelang auf Behandlung angewiesenen sind, könnte das beschwerlich werden.
Stiftung Organtransplantation
:Querelen um Neubesetzung
Inmitten des Transplantatations-Skandals sucht die Stiftung Organtransplantation händeringend einen neuen Vorstand. Im Ringen um die Neubesetzung legten bereits drei Mitglieder des Stiftungsrats ihre Sitze nieder.
Transplantations-Skandal
:Kontrolleure außer Kontrolle
Warum wurden die Organ-Tricksereien nicht schon viel eher aufgeklärt? Nirgends sind die Regeln so verworren wie in Deutschland. Gleich mehrere Institutionen und Kommissionen haben die Aufsicht über die Transplantationsmedizin. Doch die Verantwortung für den Organspende-Skandal scheint niemand zu übernehmen.
Illegale Organtransplantation
:Geld oder Leber
Ließ sich ein Transplantations-Arzt aus Göttingen bestechen und setzte einem liquiden Russen unrechtmäßig eine fremde Leber ein? Während die Staatsanwaltschaft ermittelt, ist der Arzt unauffindbar. Nicht einmal am Uniklinikum ist bekannt, wo er sich aufhält.
Todeszeitpunkt und Organspende
:Wie tot sind Hirntote?
Der Hirntod ist die Voraussetzung für die Entnahme von Spenderorganen. Doch die Frage, ob mit ihm tatsächlich das Leben aufhört, ist nicht eindeutig zu beantworten. Neue wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass ein vermeintlich lebloses Hirn noch erstaunlich viel kann.
Organspende
:Münchner Arzt soll neuer Vorstand der Organspende-Stiftung werden
Der Münchner Chirurg Helmut Arbogast soll offenbar dem zurückgetretenen Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation nachfolgen. Patientenverbände äußern bereits Kritik.
Vetternwirtschaft, Selbstbedienungsmentalität, autoritärer Führungsstil - die Deutsche Stiftung Organtransplantation steht seit einiger Zeit in der Kritik. Jetzt soll ein "Masterplan" die Organisation "weiterentwickeln". Und schon melden sich erneut die Kritiker.
MeinungNeue Regelungen zur Organspende
:Wenn der Bürger bedrängt wird
In Kürze steht das Transplantationsgesetz zur Verabschiedung an. Doch es ist noch nicht ausgereift und möglicherweise sogar kontraproduktiv. Die Zehntausenden Patienten, die schwer krank auf ein Spenderorgan hoffen, haben mehr verdient als eine Symbolpolitik, die nur Wählerstimmen bringen soll.
Organspende
:Vorstand der Organspende-Stiftung zurückgetreten
Nach Kritik am Geschäftsgebaren der Stiftung Organtransplantation ist einer der beiden Vorstände zurückgetreten. Doch der Unmut hält an. Gerade erregt ein neuer Vorstoß des medizinischen Vorstands der Stiftung die Gemüter: Er macht sich einmal mehr für Praktiken aus dem ethischen und juristischen Grenzbereich stark.
Missstände bei Stiftung Organtransplantation
:Ein Herz für Dienstwagen
Sie koordiniert den sensiblen Bereich der Organspende, doch im Moment fällt sie eher durch unsensibles Geschäftsgebaren auf. Wirtschaftsprüfer monieren dubiose Ausgaben bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation. Mehrere neue Dienstwagen und edelste Füller wurden angeschafft, Aufträge an Freunde und Verwandte vergeben. Die Zahl der Organspender aber geht zurück.
Organspende
:Die Entscheidung hängt fast immer an den Angehörigen
Täglich müssen Menschen sterben, weil zu wenig Spenderorgane zur Verfügung stehen. Das liegt auch daran, dass in neun von zehn Todesfällen Hinterbliebene über eine Spende entscheiden müssen - und nicht wissen, welche Haltung der Verstorbene hatte.
Warten auf ein Spenderorgan
:Auf Leben und Tod
Jedes Jahr sterben in Deutschland 1300 Menschen, weil sie vergeblich auf ein Spenderorgan warten. Auch im Klinikum Großhadern stehen Patienten auf der Warteliste für eine Transplantation, die ihnen das Leben retten kann. Ein Besuch auf der Intensivstation.
Vorwürfe gegen Stiftung Organtransplantation
:"Man kam sich vor wie bei Scientology"
In diesem Jahr wurden so wenig Organe gespendet wie schon lange nicht mehr. Insider machen dafür auch die zuständige Stiftung Organtransplantation verantwortlich. Die demotiviere ihre Mitarbeiter durch Kontrollwut, Geldverschwendung und Fehlplanung.