Beschneidung

Zwischen Recht und Religion

Fünf für München
:Wissen und Wege

Gisela Schneeberger engagiert sich für Mädchen in Afrika, Marcus H. Rosenmüller bleibt Professor an der Filmhochschule und Markus Stoll alias Harry G steht wieder auf der Bühne - unsere Münchnerinnen und Münchner der Woche.

Von Sabine Buchwald, Philipp Crone und Martina Scherf

SZ PlusEngagement für Frauen
:"Ich bin kein Bittsteller, ich fordere"

Fadumo Korn setzt sich seit Jahren gegen weibliche Genitalbeschneidung ein. Warum das Thema ein europäisches ist, und wie sie Franziska Giffey geknackt hat, erzählt die 59-Jährige im Interview mit der SZ.

Interview von Franziska Langhammer

"Viele positive Begegnungen"
:Ude in Afrika

Der Alt-OB besucht Burkina Faso, um einen Hilfsverein zu unterstützen, der gegen die Beschneidung von Mädchen kämpft.

Von Martina Scherf

SZ JetztIntimbereich
:"Ich empfinde den Sex stimulierender als vorher"

Vier Männer erzählen von ihrer Beschneidung - und dem Leben danach.

Protokolle von Tasnim Rödder

SZ PlusMedizin
:Stille Front

Die Münchner Frauenärztin Eiman Tahir behandelt Migrantinnen. Viele von ihnen haben Schlimmes erlebt, wurden als Kinder beschnitten oder Opfer von Gewalt. Sie kommen zu ihr mit Scham und Angst.

Von Martina Scherf

SZ JetztHilfe für Frauen
:Teenager entwickeln App gegen Genitalverstümmelung

Mit "iCut" wollen fünf junge Kenianerinnen Leben retten. Nun wurden sie ins Silicon Valley eingeladen.

Genitalverstümmelung
:"Mütter lassen ihre Töchter beschneiden, weil sie das Beste für sie wollen"

Die Zahl der von Genitalverstümmelungen bedrohten Mädchen in Deutschland ist gestiegen. Eine Wissenschaftlerin erklärt: Die Eltern handelten oft im Glauben, das Richtige zu tun.

Interview von Susanne Klein

Muslimische Söhne
:Beschneidung - kleiner Eingriff, große Fragen

Vielen deutsch-türkischen Paaren geht es wie Katrin und Mesut. Sie müssen sich entscheiden: Soll unser Sohn beschnitten werden?

Von Ines Lutz

Zwangsheirat
:Immer mehr junge Frauen flüchten - vor der eigenen Familie

Die Fachstelle "Wüstenrose" berät Kinder von Einwanderern, wenn sie zu Hause Gewalt ausgesetzt sind. Frauen drohen oft Zwangsheirat oder Genitalbeschneidung - doch auch junge Männer suchen Hilfe.

Von Sven Loerzer

Genitalverstümmelung
:Ägypten will Genitalverstümmelung härter bestrafen

Obwohl sie seit 2008 verboten ist, wird die "weibliche Beschneidung" vor allem in ländlichen Gegenden immer noch praktiziert - von Muslimen wie von Christen.

Ägypten
:Arzt nach Genitalverstümmelung verurteilt

Die Beschneidung von Mädchen ist in Ägypten seit Jahren verboten - und trotzdem noch weit verbreitet. Nach dem Tod einer 13-Jährigen kommt erstmals ein Verstoß gegen das Gesetz vor Gericht. Das Verfahren endet mit einer Haftstrafe für den verantwortlichen Mediziner.

Ausstellung über Beschneidung
:Von einem winzigen Stückchen Haut

Vor zwei Jahren tobte in Deutschland eine hitzige Debatte über rituelle Beschneidung. Nun widmet das Jüdische Museum Berlin dem Thema eine Ausstellung: "Haut ab". Das Plakat ziert eine halb geschälte Banane. So provokant das wirken mag, so sehr bricht die Schau mit Stereotypen.

Von Thorsten Schmitz

Beschneidung
:Unzureichende Betäubung, mangelhafte Information

Ein Jahr ist das Beschneidungsgesetz alt. Doch die Debatte um die rituelle Entfernung der Vorhaut bei Jungen geht weiter. So gibt es ernsthafte Zweifel daran, dass die Betäubung bei Neugeborenen überhaupt funktioniert. Und wer sich etwa am Jüdischen Krankenhaus in Berlin über den Eingriff informiert, bekommt erst mal einen falschen Eindruck.

Von Birgitta vom Lehn

Topsexliste
:Schlafende Wartende und eine neue Vorhaut

Die einen kriegen bald ein Baby und darum vorher schon schöne Fotos - die anderen hätten gerne ihre Vorhaut wieder und kriegen darum Ersatz. Außerdem in der aktuellen Topsexliste: Sex am Arbeitsplatz und Sex in einer Box.

Von Valerie Dewitt

Debatte um Beschneidung
:Wo ist die "Koalition der Frommen"?

Publizist Tilman Jens hadert mit der politischen Lösung im Streit über die religiöse Beschneidung von Jungen und wittert einen klerikalen Zeitgeist. Aber er übertreibt, wenn er in seinem neuen Buch von einer "Koalition der Frommen" spricht, die in einen Krieg gegen den Rechtsstaat ziehe.

Von Tanjev Schultz

Beschneidung von Neugeborenen
:Fragwürdige Betäubung

Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags haben im Gesetz zur religiösen Beschneidung festgelegt, dass eine effektive Schmerzbehandlung gewährleistet sein muss. Doch das Mittel, das bei Neugeborenen angewendet wird, ist dafür gar nicht zugelassen. Jetzt bewerten europäische Experten den Einsatz sogar als "ethisch nicht akzeptabel".

Von Markus C. Schulte von Drach

Unicef-Bericht
:Mädchen werden seltener Opfer von Beschneidung

Die Verstümmelung weiblicher Genitalien ist in Afrika und dem Nahen Osten weit verbreitet - Grund für die brutale Praxis ist oft die Angst vor sozialer Ausgrenzung. Doch laut einer Studie des Kinderhilfswerks Unicef wird die heutige Generation der Mädchen seltener zum Opfer als noch ihre Mütter.

Südafrika
:30 junge Männer sterben nach Beschneidung

Das Ritual soll ihnen den Weg in eine neue Lebensphase ebnen - doch für 30 junge Männer endete die rituelle Beschneidung in Südafrika tödlich. Zehn weitere wurden schwer verletzt im Wald gefunden. Ihr Zustand sei "beängstigend", heißt es von der Gesundheitsbehörde.

Beschneidung in Südafrika
:Tödliche Schwelle zur Männlichkeit

Junge Südafrikaner bezahlen den Eintritt ins Erwachsenenalter oft mit dem Leben. Grund sind stümperhafte Beschneidungsrituale, die aus den Jungen Männer machen sollen - aber häufig zum Tod führen. Den Verantwortlichen das Handwerk zu legen ist schwierig, einige berufen sich auf Nelson Mandela.

Von Tobias Zick

Ein Jahr nach dem Kölner Urteil
:Neue Debatte um Beschneidung

Vor einem Jahr erklärten Kölner Richter die rituelle Beschneidung von Jungen zur Straftat, im Dezember erließ der Bundestag ein Gesetz, das den Eingriff legalisiert. Doch ein Papier europäischer Kinderärzte und neue Anzeigen gegen einen jüdischen Beschneider heizen die Debatte wieder an.

Von Markus C. Schulte von Drach

Wegen Beschneidungsgedichts
:Grüner zieht Kandidatur zurück

Grünen-Landtagskandidat Dunkel reagiert auf die scharfe Kritik an seinem Beschneidungs-Gedicht, in dem er Juden und Muslime als "blinde Fanatiker" beschimpfte. Laut einem Parteikollegen wolle Dunkel bei der Wahl nicht antreten.

Grünen-Politiker sorgt für Empörung in Beschneidungsdebatte
:"Wetzt das Messer, singt ein Lied . . ."

Mit Gedichten gegen die Beschneidung jüdischer Neugeborener hat ein Landtagskandidat der niedersächsischen Grünen für Empörung gesorgt. Ulf Dunkel schreibt von "Arschlöchern" und "blinden Fanatikern". Nach scharfer Kritik vom Zentralrat der Juden haben die Landeschefs Dunkel aufgefordert, seine Kandidatur zurückzuziehen - der reagiert mit einem Reim.

Von Daniel Brössler

Zentralrat der Juden
:Neue Qualitätsstandards für Beschneidungen

Vor wenigen Tagen verabschiedeten Bundestag und Bundesrat ein neues Beschneidungsgesetz. Nun kündigt der Zentralrat der Juden an, Beschneider besser auszubilden.

MeinungGesetz zur Beschneidung
:Das nötige Minimum

Bei der Beschneidungsdebatte ist jeder davon überzeugt, im Recht zu sein. Solch eine gehässige Debatte ist aber letztlich nur zerstörerisch. Das Recht von Eltern, ihre Söhne aus religiösen Gründen zu beschneiden, ist das Minimum, auf das sich eine Gesellschaft einigen muss.

Ein Kommentar von Heribert Prantl

Beschneidung in Deutschland
:Bundestag erlaubt rituelle Beschneidungen

Religiös motivierte Beschneidungen von Säuglingen bleiben erlaubt. Das beschloss der Bundestag mit großer Mehrheit. In der vorangegangenen Debatte wurde bis zuletzt über Details gestritten.

Fakten-Check Beschneidung
:Harmloses Ritual oder Verletzung des Kindeswohls?

Zwei Entwürfe zur religiösen Beschneidung minderjähriger Jungen standen heute zur Entscheidung im Bundestag. Das Thema polarisiert: Kritikern wird unterstellt, sie seien islamophobe Antisemiten, Befürworter fühlen sich in ihrer Religionsausübung beschränkt. Ein Fakten-Check zu den wichtigsten Fragen in der Debatte.

Von Markus C. Schulte von Drach

Beschneidungs-Debatte
:Anstößiges zulassen - und weiter diskutieren

An diesem Mittwoch entscheidet der Bundestag darüber, ob die religiöse Beschneidung von Jungen gesetzlich erlaubt wird. Ende der Debatte? Kaum. Auch was manche in der Religion anstößig finden, muss zugelassen werden. Trotzdem sollten die Grenzen der Anstößigkeit immer neu ausgehandelt werden.

Von Johan Schloemann

Debatte um die Beschneidung
:"Dieses Ritual widerspricht meinen jüdischen Werten"

Es wäre zutiefst beklagenswert, wenn die Beschneidung von minderjährigen Jungen in Deutschland legalisiert würde, sagt der jüdische Filmemacher Victor S. Schonfeld. Der Brite hat die Risiken des Rituals im Film "It's A Boy!" dokumentiert. Nun appelliert er an die Bundestagsabgeordneten, die Beschneidung ohne medizinische Gründe nicht zu erlauben.

Ein Gastbeitrag von Victor S. Schonfeld

MeinungBeschneidungen
:Das Strafrecht muss sich zurückhalten

Die Beschneidung von Jungen soll gesetzlich geregelt werden. Gleich zwei Entwürfe wurden dazu nun dem Bundestag vorgelegt - sie unterscheiden sich stark. Doch nur ein Gesetz ist das richtige: Das, welches nicht massiv in das Judentum eingreift.

Heribert Prantl

Gesetzentwürfe zur Beschneidung
:"Auch religiöse Gruppen müssen sich verfassungsrechtlichen Werten beugen"

Mit ihrem Gesetzentwurf wollte die Bundesregierung die Debatte um die religiöse Beschneidung minderjähriger Jungen beenden und Rechtssicherheit herstellen. Doch der Entwurf hat Konkurrenz bekommen. Warum, das haben wir bei Wolfgang Nešković, ehemaliger Richter am Bundesgerichtshof und Abgeordner der Linken, nachgefragt.

Markus C. Schulte von Drach

Gesetzentwurf des Bundeskabinetts
:Kinderärzte kritisieren Beschneidungsregeln

Der Gesetzentwurf zur Beschneidung von Jungen missachtet dem Kinderärzteverband zufolge die Grundrechte von Kindern. Das sei "katastrophal", sagt der Präsident des Berufsverbandes, Wolfram Hartmann.

MeinungBeschneidung
:Wie ein unnötiges Gesetz notwendig wurde

Es war nur ein einzelnes Gericht, das aus einer gefestigten Rechtsprechung ausgebrochen ist und die Beschneidung von Knaben für strafbar erklärt hat. Juristischer Alltag. Eigentlich keine Situation, die nach einem Gesetz schreit. Doch in der öffentlichen Debatte nach dem Urteil aus Köln ist derart viel Unsinn verbreitet worden, dass die Regierung diesen Unsinn wieder abräumen muss.

Heribert Prantl

Kabinettsbeschluss
:So will die Regierung die Beschneidung regeln

"Nach den Regeln der ärztlichen Kunst": Nach den hitzigen Debatten über die Beschneidung jüdischer und muslimischer Jungen bringt das Bundeskabinett eine Gesetzesregelung auf den Weg. Der Eingriff soll demnach unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt bleiben. Dem Zentralrat der Muslime ist das zu vage.

Rolf Eden im Interview
:"Sicherlich habe ich Menschen getötet"

Berliner Jude, Flüchtling, israelischer Elitesoldat: Der Playboy Rolf Eden blickt auf sein bewegtes Leben zurück.

Oliver Das Gupta

Gesetzentwurf zur Beschneidung
:Raus aus der Illegalität

Die Beschneidung von Jungen soll straffrei bleiben, wenn die Eltern zustimmen. Und sie muss nicht von Medizinern ausgeführt werden, solange die Regeln ärztlicher Kunst beachtet werden. Geht damit Elternrecht vor Kinderschutz? Was bedeutet der Gesetzentwurf genau?

Wolfgang Janisch, Karlsruhe

Gesetzentwurf
:Kabinett legt Beschneidungsgesetz vor

Das Gesetz soll die hitzige Debatte beruhigen und allen Betroffenen Rechtssicherheit geben: Kommenden Mittwoch will das Kabinett das Beschneidungsgesetz verabschieden. Nach dem 26-seitigen Entwurf, der der SZ vorliegt, bleibt die Beschneidung straffrei, wenn die Eltern zustimmen und die Regeln der ärztlichen Kunst befolgt werden. Die Fraktionen signalisieren, bei der Abstimmung im Bundestag den Fraktionszwang aufzuheben.

Heribert Prantl

MeinungGesetzentwurf des Bundesjustizministeriums
:Beschneidungsrecht wie bestellt

Der Gesetzentwurf des Justizministeriums erklärt Beschneidungen für grundsätzlich zulässig - wie vom Bundestag gefordert. Es genügt, wenn die Eltern einwilligen und nach den Regeln der ärztlichen Kunst operiert wird. Aber war da nicht was mit den Grundrechten der Kinder auf körperliche Unversehrtheit und Religionsfreiheit?

Markus C. Schulte von Drach

MeinungGesetzentwurf zur Beschneidung
:Zum Glück unpräzise

Die wahre Beschneidungsdebatte beginnt erst jetzt - sie findet aber im richtigen Rahmen statt. Der Gesetzentwurf von Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger lässt Fragen offen. Die jüdischen und muslimischen Gemeinden werden Regeln finden müssen, die dem Gesetz entsprechen. Das ist ihnen zuzumuten.

Matthias Drobinski

ExklusivGesetzentwurf
:Beschneidung soll straffrei bleiben

Das Bundesjustizministerium legt seinen mit Spannung erwarteten Entwurf für ein Gesetz über Beschneidungen vor. Demnach bleibt nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" die Beschneidung von männlichen Kindern Körperverletzung. Sie ist aber nicht rechtswidrig, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind.

Heribert Prantl

MeinungCharlotte Knobloch zur Beschneidungsdebatte
:Wollt ihr uns Juden noch?

Sechzig Jahre lang habe ich als Überlebende der Schoah Deutschland verteidigt. Jetzt frage ich mich, ob das richtig war. Besserwisser schwadronieren beim Thema Beschneidung ungehemmt über "Kinderquälerei" und "Traumata". Damit schaffen sie nur eines: Die verschwindend kleine jüdische Existenz in Deutschland infrage zu stellen.

Charlotte Knobloch

MeinungLammert über Judentum in Deutschland
:Ihr seid wir

"Wollt ihr uns Juden noch?". Die Frage von Charlotte Knobloch ist erschreckend. Die Antwort des Staates ist eindeutig: An der Ernsthaftigkeit, dem jüdischen Glauben volle Entfaltung zu geben, gibt es keinerlei Zweifel.

Norbert Lammert

Kritik am Berliner Senat
:Jüdische Gemeinde nennt Beschneidungs-Regelung antisemitisch

Die religiös motivierte Beschneidung bei Jungen soll in Berlin straffrei bleiben - unter Bedingungen, die in der SPD und bei Vertretern des Judentums auf Kritik stoßen. Andere Länder behelfen sich mit Rechtshinweisen. Und warten auf den Bund.

Streit um die religiöse Beschneidung
:Vermeintliche Barbaren

Nirgendwo wird so heftig über die religiöse Beschneidung von jüdischen Säuglingen und muslimischen Kindern debattiert wie in Deutschland. Wieso erfolgt dieser Aufschrei gerade hier?

Michael Brenner

Debatte um Kölner Urteil
:Israels Vize-Premier setzt Beschneidungsurteil mit "Juden raus" gleich

Als "Skandal" bezeichnet der israelische Vize-Premier Silvan Schalom die Versuche, religiöse Bescheidung in Deutschland zu verbieten. Ihm zufolge untersagt das Kölner Gerichtsurteil einen wichtigen Teil des jüdischen Lebens. Die Europäische Rabbinerkonferenz sieht die Juden in Deutschland an einem Scheideweg.

Beschneidungs-Debatte
:Die Haut eines Anderen

Wenn es um die Beschneidung geht, führen die Religionsfreiheit von Eltern und das Integritätsrecht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit zu einem Grundrechtskonflikt. Doch kein Freiheitsrecht gestattet einen Eingriff in den Körper eines Menschen.

Reinhard Merkel

MeinungDebatte um Beschneidung
:Keine Kompromisse bei der Religionsfreiheit

Das Beschneidungsurteil des Landgerichts Köln lässt Zweifel daran aufkommen, wie ernst Deutschland das Recht auf Religionsausübung nimmt. Man darf den Spruch der Richter nicht als Auslegungssache bagatellisieren - denn er zeugt von großer kultureller und historischer Ignoranz.

Egemen Bagis

MeinungBeschneidung
:Wo das Recht seine Grenzen erreicht

Die Beschneidungsdebatte ist ein Musterstreit um die Rolle des Religiösen in der säkularen Gesellschaft. Es ist wichtig, wie sie ausgetragen wird. Doch sie läuft in die falsche Richtung: Für die Veränderung einer alten Kultur wirbt man nicht mit den Mitteln des Strafrechts. Es wäre pervers, wenn ausgerechnet die Deutschen als einzige auf der Welt Juden mit Geld- und Haftstrafen erziehen wollen.

Heribert Prantl

Debatte über Beschneidung
:Angst vor strengen Auflagen

Die Muslime in Deutschland sehen das Votum des Ethikrats zur Beschneidung mit Skepsis. Das Gremium empfiehlt zwar, sie zu erlauben, formuliert aber auch Mindestanforderungen. Der Zentralrat der Muslime warnt davor, den Eingriff endlos zu bürokratisieren - und damit dem Arzt zu unterstellen, dass er nicht fähig sei.

Silke Bigalke

Beschneidungsdebatte in Israel
:Streit um ein göttliches Gebot

Unerwartet heftig erregt sich Israel über die Beschneidungsdebatte in Deutschland. Präsident Peres schreibt an seinen Kollegen Gauck, Innenminister Jischai an Kanzlerin Merkel. Sie fordern eine Regelung, die den Tausende Jahre alten jüdischen Traditionen gerecht wird.

Von Peter Münch, Tel Aviv

Anhörung nach heftiger Debatte
:Ethikrat empfiehlt Beschneidungen mit Betäubung

Es ist ein Ja mit Einschränkungen. Der unabhängige Ethikrat bemüht sich darum, die Debatte über die Rechtmäßigkeit der Beschneidung zu versachlichen. Die Experten des Gremiums sprechen sich für Straffreiheit aus. Unter strengen Auflagen.

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