Stilkritik: Bumerang:Chanel verkauft krummes Holz für 1260 Euro

Ist das Luxus? Oder ein Affront gegen die Aborigines? Ein Bumerang kommt auf jeden Fall zurück. Und das kann wehtun.

Von Friederike-Zoe Grasshoff

Luxus ist: Alles zu tun, was man immer tun wollte, oder nichts von dem zu tun, was man niemals tun wollte. Alternativ kauft man sich halt die unnötigsten Dinge, eine Amazonas-Wasserrutsche, einen Turm in Dubai, so was. Zu abgehoben, zu unnötig? Dann mal bei Chanel vorbeischauen, da kriegt man diesen Sommer ein Beachball-Set für 3170 Euro oder einen Bumerang für 1260 Euro.

Wegen jener Wurfwaffe vibrieren nun mal wieder die Kommentarspalten, um den Preis geht es dabei weniger. Ein Make-up-Artist aus den USA hatte auf Instagram geschrieben, wie viel Spaß er mit seinem neuen Accessoire habe. Jeffree Star heißt er und hat fast fünf Millionen Follower.

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Einige fanden das ebenso spaßig, viele kritisierten Star und Chanel. Der Vorwurf: kulturelle Aneignung eines Symbols der australischen Ureinwohner, der ohnehin benachteiligten Aborigines. "Sie sind ignorant und unverschämt. Wie können Sie das promoten? Fürchterlich", schreibt ein User etwa.

Luxus ist also auch, einfach mal ein teures Stück Holz auf den Markt zu werfen, vielleicht macht man ja viel Geld damit. Wirft man aber einen Bumerang, und wirft man ihn fachgerecht, kommt er auf jeden Fall zurück. Aua.

© SZ vom 17.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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