Das Rezept: In Italien werden besonders schmackhafte Gerichte gern mit kirchlichen Autoritäten in Verbindung gebracht. Nicht immer auf freundliche Art, siehe Strozzapreti, die Pfaffenwürger, eine Nudelsorte. Beim süßen Zuccotto soll eine Namensverwandtschaft zum Käppchen hoher geistlicher Würdenträger bestehen, italienisch zucchetto. Die Form passt jedenfalls, der Zuccotto ist ein halbkugelförmiges Dessert. Ein sirupgetränkter, verführerisch cremig gefüllter Kuchen, mit einem Wort, um im Kirchenjargon zu bleiben: eine Sünde. Italiener geraten beim Zuccotto ins Schwärmen - Kindheitserinnerungen, Schlaraffenland-Fantasien, das hat wohl auch damit zu tun, dass die Kalorienbombe sogar im Ursprungsland langsam am Aussterben ist. Bei uns hatte die Speise aus Obst und feuchtem Biskuit eh nie eine Chance gegen die ewig währende Tiramisu-Diktatur. Ein großer Fehler! Der Kuppelkuchen ist am köstlichsten in der frühsommerlichen Variante mit Erdbeeren.
Zutaten: 250 g Erdbeeren, 25 g Zucker, Saft einer Zitrone, 250 g Löffelbiskuits (die klassischen, flachen, ohne Hagelzucker), 250 g Mascarpone (kalorienärmere Alternative: Ricotta), 250 g Sahne, Zucker zum Süßen der Sahne nach Geschmack
Zubereitung: Erdbeeren waschen, würfeln, mit 25 g Zucker und dem Zitronensaft vermischen, im Kühlschrank ruhen lassen, bis sich Sirup gebildet hat. Den Saft abgießen und auffangen, eine runde Schüssel (Durchmesser circa 25 cm) mit Frischhaltefolie auskleiden, Löffelbiskuits im Erdbeersirup tränken und Boden und Wand dicht mit den Biskuits belegen. Für die Creme die nach Gusto gesüßte Sahne steif schlagen und vorsichtig unter den Mascarpone (oder Ricotta) heben. Die Hälfte der Masse in die Schüssel geben, darüber die Erdbeeren, eine Schicht mit Sirup benetzter Biskuits und den Rest der Creme. Das Ganze mit einer Lage Biskuits abschließen. Kuchen mit Folie bedecken, für mindestens drei Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Den Zuccotto stürzen, wer mag, setzt ein paar Sahnetupfen darauf.