Ein Mädchen aus der Provinz macht sich auf in die Stadt. Es hat ein hübsches Gesicht, kein Geld - aber es besitzt etwas, das ihm Selbstbewusstsein gibt: einen Pelz. Der Mantel aus Eichhörnchen ist seine Zugangskarte zum wogenden Großstadtleben, das sich zum Schluss natürlich als elende Illusion herausstellt. Der Roman vom "Kunstseidenen Mädchen", 1932 erschienen, ist schließlich kein nettes Geschichtchen, sondern bittere Sozialkritik. Und bis zum traurigen Ende bleibt das zartgraue Fell Objekt der Begierde und Symbol für alle zerplatzten Träume.
Mode:Keine Lust auf Pelz
Ein Nerzmantel oder ein Chinchilla-Jäckchen, das galt lange Zeit als Inbegriff von Luxus. Heute ist Pelz ein heikles Produkt - zumal Kunden nicht nur eine Marke, sondern eine Haltung kaufen wollen.
Von Anne Goebel
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