Männermode aus London:Die Frau im Manne

Die Herren müssen nun tapfer sein: In London wird für sie langes Haar zu schulterfreien Tops und Röcken zum Trend erklärt. Alles schillert, fühlt sich kuschlig an und sieht wahnsinnig süß aus. Die aktuellen Kollektionen, inspiriert von der femininen Seite des Mannes.

Von Violetta Simon

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Die Herren müssen nun tapfer sein: In London wird für sie langes Haar zu schulterfreien Tops und Röcken zum Trend erklärt. Alles schillert, fühlt sich kuschlig an und sieht wahnsinnig süß aus. Die aktuellen Kollektionen, inspiriert von der femininen Seite des Mannes. Nein, hier kommt nicht Tante Mathilda. Bei diesem Outfit handelt es sich um den neuesten Wurf des gefeierten Designers J.W. Anderson. Der gebürtige Ire ist bekannt für seine androgynen Kreationen und das Verwischen der Geschlechtergrenzen - und hat damit schon lange vorweggenommen, was in dieser Saison auch anderswo zu sehen sein wird.

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Das Ergebnis mutet dabei mitunter leicht clownesk an - ist jedoch keineswegs als Scherz zu verstehen.

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Ausgleichende Gerechtigkeit oder Laune des Designers? Bei Alan Taylor haben die Herren auf dem stillen Örtchen noch mehr Stoff zu beseitigen als die Damen. Der Brite kombiniert knielange, wallende Wollröcke zum Anzug in Altrosa.

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Schillernd, wattiert und gesteppt: Astrid Andersen verleiht den Männern auf dem Sportplatz mehr Glamour.

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Hier ist Achselrasur ein Muss: Für ihre Kollektion hat sich die Londoner Modemacherin offenbar nicht nur von Fitness-Outfits inspirieren lassen, sondern auch von den aktuellen Damen-Kollektionen.

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Was hingegen in Bobby Ableys Kopf vorgegangen sein mag, können wir nur mutmaßen. Der Designer startete seine Karriere mit Lederaccessoires, die sich an einer Mischung aus Disney und SM-Szene orientieren. Seine Zielgruppe: Kunden ohne Hemmungen.

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Die eigenwilligen Kreationen des Briten lassen durchaus nachvollziehen, dass Abley bereits für Alexander McQueen gearbeitet hat. Das Label hat - auch nach dem Tod des genialen Designers - bis heute nichts von seinem unkonventionellen Ideenreichtum eingebüßt. Aber dazu kommen wir später.

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Mal was anderes: Bei Abley bekommen die Herren der Schöpfung eine Maulsperre verpasst - so kommt auch das gepflegte Gebiss gleich viel besser zur Geltung. Und weil die Weiblichkeit das Monopol auf Kuscheltiere endlich abgegeben hat, gibt es zum Trost für die Quälerei einen rosa Teddy an die Hand.

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Ist doch wahr, das Leben ist hart genug. Glücklicherweise haben die Designer ein Einsehen und zeigen in der kommenden Saison eindrucksvoll, wie man den Mann in Watte packen kann. Der Chinese Xander Zhou etwa kombiniert klassische Herrenschnitte mit femininen Elementen wie Pelzpuscheln und Jogginghosen in Babyrosa.

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Wenn du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht - dieser Spruch hat ausgedient. Das Label Hackett schickt die Herren stattdessen mit der Hacke los. Was sie damit ausrichten sollen? Na, den Kampf gegen den anstrengenden Alltag aufnehmen, was sonst! Und dabei möglichst elegant aussehen, versteht sich.

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Auch Christopher Raeburn hat ein Herz für geplagte Männer und hüllt sie in kuscheliges Fell, zum Schutz gegen die kalte, grausame Welt. Der Brite legt Wert auf Nachhaltigkeit und verwendet häufig recyceltes Material - vielleicht kam hier ein Autositzbezug aus Lammfell zum Einsatz. Mit diesem Mantel kann der umweltbewusste Mann sogar auf den Teddy verzichten: Er verkörpert ihn selbst.

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Wer jetzt noch immer meint, er müsse den Ernährer raushängen lassen, kann das gerne tun - dann aber bitte mit einer Aktentasche von Craig Green. Es versteht sich von selbst, dass der Herr von heute dazu keinen Anzug trägt, sondern bestenfalls ein Ensemble, das sein Recht auf künstlerische Freiheit unterstreicht.

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A propos Freiheit: Richard Nicoll beansprucht das Recht auf pastellfarbene, transparente Blusen mit gesmokten Rüschen auch für die Herren. Immerhin müssen sie darunter nicht einmal einen BH tragen. Wäre allerdings schön, wenn sie stattdessen eine Brusthaar-Entfernung in Betracht ziehen.

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Florale Muster für Männer - warum nicht? Dass diese Kreation an die Siebziger-Jahre-Tapete im Wohnzimmer der Eltern erinnert, muss nicht mit dem Alter des 57-jährigen Designers Casely-Hayford zusammenhängen.

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Der Brite arbeitet eben einfach gerne mit Prints - wie zum Beispiel mit Hosen in Holzwand-Optik. Ein Muss für alle, die den Heimwerker in sich zum Ausdruck bringen wollen.

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Auch hier ersetzen Prints Muster und Gewebe: Der Mantel hüllt seinen Träger in eine fotografierte Häuserfassade, eine Feder im Haar unterstreicht die urbane Hinterhof-Atmosphäre. Bleibt die Frage: Was ist besser als die Taube auf dem Dach? Die neue Kollektion aus dem Hause Alexander McQueen.

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Edward mit den Scherenhänden hätte seine Freude! Unverkennbar, das Label bleibt sich auch in dieser Saison treu. Mit einer kleinen Ergänzung allerdings: Zwischen Hose und Jackett ist noch Platz für ein Röckchen.

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War viel zu lange Frauenhänden vorbehalten: die Frage, wie man sie am dekorativsten warmhält. Das Label YMC (You Must Create) begegnet dieser Herausforderung mit aufwändig gearbeiteten Taschen, die in Handschuh-Form auf den Leib geschneidert wurden.

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So ein Brett vor dem Kopf kann mitunter recht dekorativ sein: Kay Kwok inszeniert den Hut als Ring des Saturn. Über dem Fleece-Strampler mit Rollkragen trägt der Mann ein Gewand mit extraterrestrischer Print-Botschaft: Aliens haben kein Geschlecht.

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