Luft-Surfbrett im Test:Hawaii zum Aufblasen

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Einfach aufpumpen und lospaddeln: Ein Surfbrett zum Aufblasen. (Foto: Starboard)

Surfbretter sind was Wunderbares, selbst für Nicht-Surfer. Auf den Bauch legen, rauspaddeln, sonnenbaden, treiben lassen - herrlich. Einziger Nachteil: Wie transportiert man das sperrige Gerät durch die Gegend? Die Lösung: Einfach die Luft rauslassen.

Von Thomas Becker

Stand-up-Paddler sind derzeit überall. Die deutsche Ski-Nationalmannschaft paddelte unlängst auf dem Rießersee, Box-Riese Wladimir Klitschko wurde schon auf dem Paddelbrett gesichtet, genauso wie die Hollywoodstars Sean Penn, Ben Stiller und Pierce Brosnan. Irgendwas muss also dran sein an dieser relativ neuen Paddel-Disziplin, bei der man auf einer Art Surfbrett steht und mit sachten, tiefenentspannt wirkenden Bewegungen übers Wasser gleitet. Irgendwie majestätisch schaut das aus. Wie neulich bei den X-Games in München, als Stand-up-Paddler im milden Abendlicht über den Olympiasee dümpelten, vom Wasser aus der Show der weltbesten Skateboarder zuschaute, um danach wieder gemütlich Richtung Heimat zu schieben. Wie sie ihre riesigen Surfbretter nach Hause bekamen? Na, in der U-Bahn. Oder auf dem Fahrrad.

Surfbretter sind was Wunderbares. Ein prima Spielzeug, selbst für Nicht-Surfer. Auf den Bauch legen, rauspaddeln, sonnenbaden, treiben lassen - herrlich. Wer es einen Tick aktiver mag, nimmt ein Paddel in die Hand, fährt auf dem See spazieren oder wagt sich gar auf wilde Flüsse oder in gewaltige Ozeanbrecher. So was nennt man dann Stand-up-Paddling, kurz SUP. Der Trend kommt aus Hawaii, wo Surflehrer einst auf diese Weise von Schüler zu Schüler paddelten. Von dort verbreitete sich die Sportart in den USA und wurde später in Europa bekannt. Surfweltmeister Robby Naish machte diesen smarten Gegenentwurf des nervenkitzelnden Big-wave-Surfens salonfähig, ja geradezu zur Jedermann-Sportart. Dass diese Art der Fortbewegung auf dem Wasser nicht nur Arme und Schultern stärkt, sondern auch der Rumpf-, Bauch- und Beinmuskulatur guttut, erklärt sich von selbst. Es ist wie Nordic Walking auf dem Wasser.

Luft ablassen und rein in den Rucksack

Eine feine Sache also, nur: Wohin mit diesem vier Meter langen Trumm von Brett? Nun, die Lösung ist simpel: einfach die Luft rauslassen! Zum Beispiel das Astro Touring von Starboard. Es ist zwar zwischen 3,80 Meter und 4,90 Meter (in der Tandem-Ausführung) lang, passt aber in einen durchaus tragbaren, etwa neun Kilo schweren Rucksack und macht folgendes Szenario möglich: am Marienplatz rein in die S-Bahn, 36 Minuten später in Starnberg aussteigen, das noch schlappe PVC-Gebilde mit der mitgelieferten Power-Pumpe fünf Minuten lang bis auf ein Bar aufblasen, und schon geht's raus aufs Wasser. Selbst technisch Minderbegabte bekommen das hin. Und bei den Paddeln gibt es teilbare Modelle, die problemlos auch noch in den Rucksack passen, ebenso wie die sogenannte Leash, die man sich per Klettverschluss um den Knöchel schnallt, damit einem das Brett im Falle eines Sturzes in der Strömung nicht abhaut.

Zwischen 800 und 1200 Euro kosten die Einsteiger-Modelle. Wer mit dem Gedanken spielt, mit dem Spaziergehen auf dem Wasser anzufangen, sollte die kippelige Trendsportart zumindest einmal ausprobiert haben, bevor er sich ein teures Brett kauft. Einsteiger-Kurse gibt es zum Beispiel bei der Surfschule Starnberger See und bei der Surfschule Bodensee.

© SZ vom 20.07.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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