"Lecker auf Rezept" zu Weihnachtsmenü:Maroni-Suppe, Entenbrust und Birnen-Crumble

Lecker auf Rezept

Die Zeit und Nerven sparende Variante der Weihnachtsente

(Foto: Maria Holzmüller)

Wer will schon Heiligabend schwitzend am Herd verbringen. Es geht auch anders: mit dieser Variante der Weihnachtsente.

Von Maria Holzmüller

Beim Thema Weihnachtsmenü gibt es zwei Haltungen: Die einen schwören auf ein Ritual, an dem nicht gerüttelt werden darf: jedes Jahr das gleiche Mahl, seien es Würstchen mit Kartoffelsalat, Gänsebraten oder Karpfen. Andere wollen immer wieder etwas Neues, ganz Besonderes zubereiten und überlegen bereits Wochen zuvor, was das sein könnte.

Auch wenn einige von ihnen die erste Gruppe um ihre Bodenständigkeit heimlich beneiden, machen sie sich auf die Suche. Weil es sich so wunderbar träumen lässt vom Dinner am Heiligen Abend, den Düften, dem festlich gedeckten Tisch, der ausgetüftelten Menüfolge. Wenn nicht die stundenlange Vorbereitung in der Küche den Traum von so manchem Menü wieder bröckeln ließe - weil man gleichzeitig Geschenke einpacken, den Christbaum schmücken, Plätzchen essen und Zeit mit seiner Familie genießen sollte. In der Realität wollen wir Weihnachten nicht nur schwitzend am Herd verbringen.

Einzige Lösung für dieses Dilemma: Ein Menü, das sich gut vorbereiten und trotzdem nichts an Raffinesse missen lässt. Wie zum Beispiel dieses hier.

Suppe, Ente, Dessert - alles ganz entspannt

Zur Vorspeise überrascht eine samtige Maroni-Suppe mit Portwein, die sich schon am Vortag zubereiten lässt und nur noch erwärmt werden muss. Lediglich die Croutons und die Einlagen rösten wir kurz vor dem Servieren frisch in der Pfanne und im Ofen.

Danach folgt die Zeit und Nerven sparende Variante der Weihnachtsente: Entenbrust mit Holunder-Orangen-Sauce, begleitet von den klassischen Beilagen Blaukraut und Knödel. Das Blaukraut lässt sich ebenfalls vorbereiten, die Entenbrust ist in 45 Minuten fertig. Wer die Kartoffelknödel selbst zubereiten will, muss noch ca. eine weitere Stunde hinzurechnen. Wer diese lieber mit seinen Liebsten verbringen will, darf guten Gewissens zu fertigem Kartoffelknödelteig aus dem Kühlregal greifen, da gibt es inzwischen wirklich gute Alternativen.

Als Nachspeise wärmt ein Birnen-Cranberry-Crumble aus dem Ofen, das sich beliebig mit Vanilleeis, Vanillesauce oder griechischem Joghurt verfeinern lässt. Die Streusel bereiten wir ebenfalls am Vortag zu, das Obst schneiden wir am Vormittag und stellen alles bereit. Wenn die Entenbrust aus dem Ofen kommt, schieben wir das Crumble hinein. Dann ist pünktlich zum Dessert alles fertig. Nur wir nicht. Wir genießen ganz entspannt.

Rezepte:

Maroni-Suppe mit Portwein (4 Personen)

Zutaten:

1 TL Puderzucker

50 ml Portwein

800 ml Gemüsebrühe

400 g gegarte, vakuumverpackte Maroni

200 g Sahne

Salz, Chilipulver

1 Scheibe Toastbrot

4 Rosenkohlröschen

4 Austernpilze

Lecker auf Rezept

Muss nur noch erwärmt werden: samtige Maroni-Suppe mit Portwein.

(Foto: Maria Holzmüller)

Zubereitung:

Backofen auf 180 Grad vorheizen. Den Puderzucker in einem Topf bei mittlerer Hitze hellbraun karamellisieren und mit dem Portwein ablöschen. Das Ganze sollte auf ein Drittel einkochen.

In der Zwischenzeit 350 g der Maroni in der Brühe in einem Topf aufkochen lassen, die Sahne dazugeben und das Ganze im Mixer oder mit dem Pürierstab fein pürieren. Den eingekochten Portwein zur Suppe geben und mit Salz und Chilipulver würzen.

Die Rosenkohlröschen vierteln, die Austernpilze in dünne Streifen schneiden und beides mit Salz und Pfeffer würzen, in Olivenöl schwenken und auf ein Backblech geben. Im Backofen ca. 15 Minuten knusprig braten. In der Zwischenzeit das Toastbrot und die restlichen Maroni würfeln und in etwas Butter ebenfalls knusprig braten. Am Ende Rosenkohl, Austernpilze, Maroni und Toast-Croutons als Einlage in die Suppenschüsseln geben und mit der Suppe aufgießen.

Die Hauptsache: Entenbrust

Entenbrust in Holunder-Orangen-Sauce mit Blaukraut und Knödel ( 4 Personen)

Zutaten Blaukraut:

1 kg Rotkohl

50 g Butterschmalz

1 Zwiebel, gehackt

2 Äpfel, geschält und in Würfel geschnitten

1 EL Zucker

3 EL Rotweinessig

Salz, 1 Lorbeerblatt, 1 Gewürznelke

Lecker auf Rezept

Es muss nicht immer eine ganze Ente sein: Entenbrust mit Holunder-Orangen-Sauce.

(Foto: Maria Holzmüller)

2 EL Preiselbeeren

Zubereitung:

Den Rotkohl putzen, die äußeren Blätter und den Strunk entfernen und den Rest in feine Streifen hobeln oder fein hacken. In einem Topf den Butterschmalz erhitzen, die Zwiebel mit den Äpfeln und dem Zucker andünsten. Den Rotkohl zugeben und mitdünsten, dabei immer wieder umrühren. Den Essig, die Gewürze und die Preiselbeeren zugeben und mit ¼ Liter Wasser bedecken. Zugedeckt bei milder Hitze weich köcheln. Dabei immer wieder umrühren und wenn nötig Wasser zugießen. Das Blaukraut ist nach ca. 45 Minuten fertig.

Zutaten Entenbrust:

Je nach Größe 2-3 Entenbrüste

150 ml Holundersaft

50 ml Sherry

Saft von einer Orange

2 EL Orangenmarmelade

1 Orange

2 Sternanis

2 Zimtstangen

Zubereitung:

Ofen auf 180 Grad vorheizen.

Haut mit einem scharfen Messer rautenförmig einschneiden und die Brüste rundum mit Salz würzen. Mit der Hautseite nach unten in eine noch kalte Pfanne legen und diese auf dem Herd auf mittlerer Temperatur erhitzen, so dass das Fett aus der Haut treten kann und diese schön knusprig wird. Das dauert ca. 10-12 Minuten. Dann die Brüste auch von der anderen Seite 2-3 Minuten anbraten.

Die Entenbrüste aus der Pfanne nehmen, mit der Hautseite nach oben in eine Ofenform legen und in den Ofen schieben, wo sie zirka 15-20 Minuten rosig gebraten werden. In dieser Zeit bereiten wir die Sauce zu: Das Fett aus der Pfanne gießen und die heiße Pfanne mit dem Sherry und dem Holundersaft ablöschen. Sauce etwas einkochen lassen und den Orangensaft, die Orangenmarmelade sowie die Gewürze zugeben ( vor dem Servieren wieder entfernen). Zur gewünschten Sämigkeit einkochen lassen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Orange mit dem Messer so schälen, dass auch die weiße äußere Haut entfernt wird, das Fruchtfleisch zwischen den Trennwänden heraus filettieren und kurz vor dem Servieren zur Sauce geben.

Entenbrüste aus dem Ofen nehmen und in Alu-Folie 10 Minuten ruhen lassen. Dann aufschneiden und mit der Sauce, dem Blaukraut und den Knödeln servieren.

Ein Rezept für Semmelknödel gibt es hier, ansonsten Anweisungen auf der Packung befolgen.

Rezept Birnen-Cranberry-Crumble (4 Personen)

Zutaten:

4 Birnen

2 Äpfel

200 g Cranberrys

100 g brauner Zucker

80 g Mehl

1 TL Zimt

½ TL Muskatnuss

4 EL Butter

80 g feine Haferflocken

Lecker auf Rezept

Lässt sich gut vorbereiten: Birnen-Cranberry-Crumble.

(Foto: Maria Holzmüller)

Saft einer halben Zitrone

Zubereitung:

Die Streusel für das Crumble lassen sich bequem schon am Vortag zubereiten und bis zum Gebrauch im Kühlschrank aufheben. Dazu 80 g des Zuckers mit den Haferflocken, dem Mehl, der Butter, ½ TL Zimt und 2-3 Prisen Muskatnuss zu Streuseln vermengen.

Am Vormittag des Heiligen Abends die Birnen und Äpfel schälen und in Würfel schneiden. In einer Auflaufform mit dem Zitronensaft, dem restlichen Zimt, dem restlichen Zucker, 1-2 Prisen Muskatnuss und den Cranberrys vermischen. Vor dem Servieren der Hauptspeise die Streusel darauf geben und ca. 30-45 Minuten bei 180 Grad im Ofen backen. Es kommt hier nicht auf die Minute an, die Früchte können auch etwas länger vor sich hin blubbern. Man muss lediglich aufpassen, dass die Streusel nicht zu dunkel werden. Falls nötig, einfach mit etwas Alufolie oder Backpapier abdecken.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: