"Lecker auf Rezept" zu Süßkartoffelsuppe:Erinnerungen an eine Kartoffel

Lesezeit: 2 min

Unschlagbar für kalte Tage: Süßkartoffel-Mais-Suppe. (Foto: Maria Holzmüller)

Es gibt Momente, die prägen sich in unser Gedächtnis ein, allein weil sie durch herausragendes Essen veredelt wurden. Manchmal reicht dazu eine einfache Süßkartoffel.

Von Maria Holzmüller

Das erste Date mit dem späteren Ehemann? Schmeckte nach Falafel. Das Mahl nach der bestandenen Abschlussprüfung nach Butterbreze mit Milchkaffee. Das erste Treffen mit den Schwiegereltern wurde kulinarisch unterstützt durch Tagliatelle mit Gorgonzola-Spinat-Sauce.

Es gibt Momente, die so einschneidend sind, dass wir uns ein Leben lang erinnern, was wir dazu gegessen haben. Und dann gibt es Momente, die eigentlich völlig unscheinbar sind, die sich aber allein deshalb in unser Gedächtnis brennen, weil das Essen so herausragend war.

Das können einfache Dinge sein wie der noch warme Schokoladenpudding, mit dem uns unsere Mutter an einem verregneten Tag nach der Schule überraschte. Das erste Mal eine frische Maracuja löffeln. Selbst ein Glas kühles Wasser mit ein paar Spritzern Zitronensaft an einem heißen Sommertag kann sich als wohlige Erinnerung in unserem Gedächtnis verewigen, wenn wir vorher nur genug Durst hatten.

Schicksalhafte Begegnung mit einer Süßkartoffel

In jedem Fall sind es Erlebnisse, an die wir gerne zurück denken, und die einen prägenden Eindruck in unserem kulinarischen Lebenslauf hinterlassen haben. Wie damals der Besuch in einem Steakhouse in Texas. Ich war 15. Es war eine Geschmacksoffenbarung. Und ich meine nicht das Steak. Das war auch großartig, keine Frage. Aber das Highlight war in diesem Fall die Beilage. Eine einfache Süßkartoffel aus dem Ofen.

Im Speiseplan meiner oberbayerischen Kindheit war dieses Gemüse bis dahin noch nie aufgetaucht. Umso mehr begeisterte mich ihr süßlicher Geschmack, ihr cremiges, leuchtend orangenes Fruchtfleisch, auf dem ein kleiner Klecks Sauerrahm langsam vor sich hin schmolz, sparsam besprenkelt mit Salz und Zimt. Mhmm....

Seit diesem Tag hat die Süßkartoffel ihren festen Platz in meiner Küche, als einfache Ofenkartoffel finde ich sie immer noch unschlagbar. Dabei ist sie durchaus vielseitiger. Auch in Suppenform sorgt sie für Wohlgefühl, gerade jetzt, wo die Tage wieder kürzer und Temperaturen kühler werden. Eine harmonische Ergänzung in der Suppentasse findet sie im ebenfalls leicht süßlichen Mais, etwas Frische steuert rote Paprika bei, eine leichte Schärfe kommt durch Chili und Kreuzkümmel.

Schön, dich damals kennengelernt zu haben, liebe Süßkartoffel.

Rezept Süßkartoffel-Mais-Suppe (4-6 Personen)

4 mittelgroße Süßkartoffeln

400 g Mais

1 Zwiebel

1 Knoblauchzehe

1 kleine rote Chilischote

1,25 l Gemüsebrühe

1 rote Spitzpaprika

Salz, Pfeffer

1 TL Kreuzkümmel

1 Prise Zimt

200 ml Sahne

1 Limette

6 Scheiben Speck (optional)

Zubereitung:

Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Süßkartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Auf ein Backblech geben, mit Olivenöl beträufeln, salzen, pfeffern und mit einer Prise Zimt würzen. Die Süßkartoffelwürfel 20 Minuten im Ofen braten, bis sie weich und leicht gebräunt sind. In der Zwischenzeit Zwiebel, Chili und Knoblauch fein hacken, in etwas Olivenöl in einem großen Topf 3-4 Minuten dünsten. Kreuzkümmel dazu geben und anschwitzen.

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Den Mais zugeben, das Ganze mit der Gemüsebrühe aufgießen und sanft köcheln lassen. Wenn die Kartoffeln fertig sind, drei Viertel der Mais-Brühe in den Mixer geben, die Süßkartoffeln dazu und alles fein pürieren, danach zurück in den Topf geben. Abschmecken.

Paprika in feine Würfel schneiden, Sahne steif schlagen. Speck in einer Pfanne kross braten.

Die Suppe in Servierschüsseln umfüllen, auf jede Suppe einen Klecks Sahne geben und diese mit den Paprikawürfeln besprenkeln. Mit Limettenviertel servieren (Saft am Tisch auf die Suppe tröpfeln) und gegebenenfalls den krossen Speck dazu reichen.

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