Ladies & Gentlemen:Fuck those Paparazzi!

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(Foto: Getty Images)

Ts, ts, zischeln die Fantasielosen, 16 Jahre Altersunterschied, wie soll das denn gehen? Dabei sehen Heidi Klum und Bill Kaulitz gar nicht mal übel aus.

Für Heidi: Nieten, Strass und Tom

Die Prinzessinnengeschichte 2018: Meghan Markle heiratet am 19. Mai einen Prinzen und widmet sich danach für den Rest ihres Lebens repräsentativen Aufgaben sowie dem Finden der angemessenen Rocklänge. Größere Stilpannen sind trotz der amerikanischen Beteiligung am Spektakel nicht zu erwarten, schließlich hat das britische Königshaus die Hände im Spiel. Die Königinnengeschichte des Sommers hingegen spielt sich in weniger pastellfarbenen Gefilden ab, nämlich irgendwo in Hollywood. Die Trash-TV-Ikone Heidi Klum hat sich mit ihren Plastiknägeln mal wieder einen viel jüngeren Mann gekrallt, und zwar Tom Kaulitz von Tokio Hotel. Vor einigen Wochen wurden die beiden erstmals gemeinsam gesichtet: Die schöne Heidi trägt Designer-Logo auf dem Pulli (zu Strass an den Füßen), eine Schlangenprint-Handtasche und außerdem die verräterischste aller Proleten-Kombinationen: die Pilotenbrille zu Kalifornien-Strähnchen. Aber irgendwie kann ihr der grausige Fake-Rockstarlook nicht viel anhaben, sie sieht trotzdem toll aus. Was wohl daran liegt, dass das wichtigste Accessoire einer Frau ist, dass sie macht, worauf sie Lust hat, und das sind bei Heidi eben Nieten, Strass und 16 Jahre jüngere Jungs. Statt doof rumzuzischeln, dass das Ganze ein Publicity-Stunt sein könnte, sollten alle Frauen am 19. Mai also einfach den Fernseher auslassen und stattdessen ein bisschen mehr Heidi sein. Ein wirklich aufregender Stil bedeutet nämlich, dass mit 44 immer noch alles offen ist. Und nicht mit 36 schon alles vorgegeben. Julia Werner

Für Tom: Brille, Bart und Heidi

Unter der ohnehin recht kleinen Menge deutscher Prominenter gibt es den noch einmal sehr viel übersichtlicheren Zirkel derjenigen, die vor lauter Popularität in die USA flüchten müssen. Dort, meistens an der Westküste, angekommen, können sie ein "ganz normales" Leben führen, weil sie endlich niemand mehr auf der Straße erkennt. Und meist auch ein bisschen, weil die heimlich angepeilte US-Showkarriere dann doch nicht so richtig starten will. Deshalb müssen sie zum Geldverdienen noch gelegentlich zurück in die Stadien ihrer Heimat reisen, lassen sich sonst aber nur einmal im Jahr von der Bunten auf einer Harley oder mit sonstigen Insignien des kalifornischen Lebensgefühls fotografieren. Modisch ist dabei der immer gleiche casual-crazy Look angesagt, der den Fans zu Hause signalisieren soll, wie entspannt und freigeistig das Leben jenseits des Atlantiks ist. Nämlich seit 30 Jahren so, wie es die Band Red Hot Chili Peppers vormacht: ein bisschen rockig, ein bisschen vegan, ein bisschen hippiehaft und ein bisschen: Fuck those Paparazzi! Genauso praktiziert das auch Tom Kaulitz, den man allzu erwachsenen Menschen heute wahrscheinlich als "den Gemäßigten von Tokio Hotel" vorstellen muss. Tattoo auf dem Handrücken, Leisure-Pants, Zehntagebart und zu große Sonnenbrille, fertig ist der Ganzjahres-Coachella-Look. Eigentlich sollte Kaulitz mit inzwischen Ende 20 zwar erwachsen sein, aber wer im Jahr 2018 mit Heidi Klum ausgehen will, muss vermutlich genauso angezogen sein. Weitermachen! Max Scharnigg

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