Kurz gesichtet:Verspielt

Möbel für Kinder: Die italienische Manufaktur Moow fertigt eine Kommode, die mit Lego-Steinen individuell bestückt werden kann. Schnickschnack für Große: Wood Fellas aus München machen Sonnenbrillen aus Stein und Holz.

Von Julia Rothhaas und Silke Wichert

Kurz gesichtet: undefined
(Foto: PR)

Kinder bekommen leuchtende Augen beim Anblick von Lego, den Erwachsenen treiben die Plastikteile eher Tränen in die Augen - wenn sie nachts mal wieder barfuß auf ein Steinchen treten. Die Kommoden "Stüda" des italienischen Möbelherstellers Moow machen alle Familienmitglieder glücklich. Die schlichten Module, erhältlich in verschiedenen Farben, haben Türen, die mit Lego-Steinen bestückt werden können. Das Möbel, gefertigt in den Werkstätten in der mittelitalienischen Region Latium, bekommt so immer wieder ein neues Erscheinungsbild - je nachdem, wer gerade Lego spielt. Und Eltern können darauf sogar Botschaften für ihre Kinder hinterlassen. Zum Beispiel: Räum endlich dein Zimmer auf! (www.mymoow.it)

Das Designerroulette geht weiter: Der Deutsche Tomas Maier verlässt Bottega Veneta, bekannt für Taschen aus geflochtenem Leder. Allerdings war Maier 17 Jahre bei der italienischen Marke, das ist in der Modebranche mittlerweile eine halbe Ewigkeit, die Verwunderung über die Nachricht hielt sich also in Grenzen. Bottega Veneta gehört zum französischen Luxuskonzern Kering, der auch Gucci und Saint Laurent im Portfolio hat. Bei Letzterem gab es in den vergangenen Jahren bereits heftiges Stühlerücken, seitdem gehen die Umsätze durch die Decke, während Maiers früher hochgelobte Kollektionen zuletzt für weniger Aufsehen sorgten. "When your own initials are enough", so lautete der Slogan, als der aus Baden-Württemberg stammende Designer die verschlafene Marke einst wiederbelebte. Lieber große Handwerkskunst statt großer Logos. Scheint, als sei das jetzt doch nicht mehr genug.

Kurz gesichtet: undefined
(Foto: PR)

Wenn Brillen "Flaucher", "Eisbach Nord" oder "Stachus" heißen, ist nicht schwer zu erraten, aus welcher Stadt die dazugehörige Marke wohl stammt. Wood Fellas wurde 2012 von den Münchnern Stefan Muckenhirn und Jan Priepke gegründet, die nicht nur eine Schwäche für ihre Heimat haben. Sondern auch für eher ungewöhnliche Naturmaterialien, was Brillen angeht. Die Gestelle sind aus hauchdünnem Stein, Horn und vielfach aus Holz gearbeitet. Deshalb der Name Wood Fellas. Und deshalb ist jede Brille automatisch ein Unikat, weil bei der Handarbeit mit diesen Werkstoffen das Ergebnis jedes Mal ein bisschen anders ausfällt. So viel individuelle Ästhetik auf der Nase kommt an, das Sortiment wird ständig erweitert. Gerade sind für diesen Sommer drei neue Sonnenbrillenmodelle erschienen. Die Namen - man bleibt sich treu - lauten: Plassenburg, Steinburg und Blumenberg, alles Orte in Bayern.

Lieblingsgerichte, Diätpläne, Allergien: Über kaum etwas wird so gerne diskutiert wie über das Essen. Das Geschirr, in dem Speisen serviert werden, ist hingegen selten Thema. Das Staatliche Museum für Porzellan, das Porzellanikon, hat sich nun die Entwicklung von Koch- und Backgeschirr über drei Jahrhunderte hinweg vorgenommen und eine Ausstellung konzipiert. In der Schau "Dick. Dünn. Fett. Mager" sind Bouillontassen und Senfkannen, Grätenschalen und Hummerterrinen zu bewundern. Gezeigt wird auch, wie die Entwicklung von Geschirrformen eng mit sozialen Veränderungen einhergeht, etwa mit der Ablösung der Großfamilie durch den Singlehaushalt. Die Ausstellung, zu sehen an den beiden Museumsstandorten in Hohenberg an der Eger und Selb, präsentiert auch weltweite Ess- und Tischgewohnheiten: Wie die Tafel in China gedeckt wird, ob der Pastateller wirklich aus Italien kommt oder für welche Speisen es in Frankreich spezielle Porzellangefäße gibt (zu sehen bis Januar 2019, www.porzellanikon.org).

Kurz gesichtet: undefined
(Foto: PR)

Den Gucci Garden im Palazzo della Mercanzia in Florenz hat der Kreativchef Alessandro Michele schon vor einigen Monaten eröffnet: Eine Mischung aus Ausstellungsräumen, Boutique und Restaurant. Nun huldigt das Unternehmen dort einer Ikone der Musik. Zu sehen sind die Kostüme von Björk, die der Gucci-Designer 2017 für ihr futuristisches Musikvideo von "The Gate" kreiert hat. In dem Video trägt die isländische Sängerin ein schillerndes Kleid aus Organza, Seide, Jersey - und fünf Metern PVC-Stoff. An der Robe soll 550 Stunden lang geschneidert worden sein, 320 Stunden entfielen auf Stickereiarbeit. Daneben sind auch die von Björk getragenen Accessoires ausgestellt, etwa ein Paar Schuhe aus glitzerndem Leder mit abnehmbaren Plateausohlen und surrealistisch verzierte Masken des Designers James Merry.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: