Kurz gesichtet:Reisen, staunen, duschen

Eine Koffer-Serie in Knallorange versteht sich als Hommage an Berlin. Der Ausnahme-Designer Alexander McQueen ist der Held eines neuen Dokumentarfilms. Saint Laurent castet Töchter. Und für Frühlings-Haut: ein Peeling mit Kokos-Rosen-Duft.

Von Anne Goebel, Julia Rothhaas und Silke Wichert

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(Foto: PR)

Royals sind im Modebetrieb so eine Art Ur-Influencer. Das weiß man seit Lady Di, und sogar jedes Teil, das Herzogin Kate trägt, ist sofort ausverkauft. Wen also hat Saint Laurent für seine nächste Herbst-Kampagne verpflichtet? Nein, nicht Meghan Markle, die ist bekanntlich gerade mit Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt. Es ist Charlotte Casiraghi. Die Tochter von Caroline von Monaco trägt zwar streng genommen keinen Adelstitel, ist aber waschechte Monegassin und, nebenbei bemerkt, die hübscheste von allen. Vor einigen Jahren hatte die 31-Jährige schon einmal für Gucci gemodelt, jetzt ist sie zu den Franzosen übergelaufen und wird dort so gezeigt, wie es bei Saint Laurent nun mal zugeht: sehr rockig, sehr cool. Ein hübscher Scoop für das Label. Weil kaum eine Kampagne heute mit nur einem Gesicht auskommt, wurden neben Casiraghi auch noch Cindy Crawfords Tochter Kaia Gerber und Zoë Kravitz fotografiert. Eine Blaublütige, ein Model, eine Schauspielerin - auch eine Form von "Diversity".

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(Foto: PR)

In Sachen Beauty können sich Konsumenten jenseits von "faltenfrei" nur auf wenige Dinge einigen, zu breit ist die Auswahl an Schönheitsprodukten und Empfehlungen. Viel Übereinstimmung und viel "Oh!" und "Ah!" gibt es beim Thema Körperpeelings: streichelzarte Haut, so heißt der gern verwendete PR-Begriff - wer möchte die nicht haben? Die Firma Herbivore hat nun einen "Body Polish" auf den Markt gebracht, der auf die Kombination zweier intensiver Düfte setzt: Rose und Kokosnuss, kurz Coco Rose. Während die Haut also weich gerubbelt und mit Feuchtigkeit versorgt wird, jubelt auch die Nase (226 g für 36 Euro, niche-beauty.com).

Neue grüne Lunge: In Manhattan wurde jetzt das erste Hochhaus fertiggestellt, das die Luft angeblich so filtert wie 500 Bäume. 570 Broome sieht von außen wie ein gewöhnlicher Luxuswolkenkratzer aus, die Fassade ist jedoch mit Porzellankeramik und einer Lösung namens "Pureti" beschichtet, die Schmutzpartikel aus der Luft zieht und per Photokatalyse zersetzt. Nebenbei reinigt sich die Oberfläche noch selbst. Bald soll das Verfahren auch auf Gebäuden in Spanien, Argentinien und der Türkei angewandt werden. Eine ähnlich hoch konzentrierte Grünanlage steht seit Kurzem am Londoner Piccadilly Circus. Dort hat das deutsche Start-up "Green City Solutions" eine Sitzbank mit integrierter Mooswand aufgestellt. Der City Tree wird als erster intelligenter Bio-Luftfilter beworben, mit der Kraft eines Walds von 275 echten Bäumen. Nur darin herumwandern funktioniert leider nicht.

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(Foto: PR)

Reisegepäck gilt als eher angestaubte Branche - und das haben sich zwei Jungunternehmerinnen aus New York zunutze gemacht. Stephanie Korey und Jen Rubio fiel auf, dass es entweder sehr gute, sehr teure Koffer gibt oder Billigmodelle mit geringer Lebensdauer. Aber nichts dazwischen. Die beiden gründeten die Firma Away , die mit einem Sortiment robust gebauter Rollkoffer im gerade noch mittleren Preisbereich den stilbewussten, gut vernetzten Vielreisenden im Blick hat. Die Trolleys in vier Größen, in pudrigem Rosa oder Marineblau zu haben, bieten beim Handgepäck-Modell eine Zusatzfunktion: Die Leiste mit zwei USB-Anschlüssen, über die sich die ins Gehäuse montierte Batterie anzapfen lässt, wird mit einer Verschlussklappe verdeckt. Mit einer limitierten Edition steigt die Marke jetzt in den europäischen Markt ein. Die Serie "Berlin" ist in knalligem Orange gehalten, die dazugehörige Reisetasche schimmert silbern. Der mittelgroße Trolley kostet 295 Euro (awaytravel.com). McQueen heißt ein neuer Film über den Couturier Alexander

McQueen. Der 2010 jung gestorbene Brite gilt als einer der schöpferischsten Modedesigner überhaupt und wird bis heute für seine exzentrischen Entwürfe, den Pomp seiner Laufsteg-Shows geradezu verehrt. Dem Regisseur der Dokumentation Ian Bonhôte war es wichtig, den Fokus vor allem auf den Menschen McQueen und weniger auf seine Mode zu richten. In 111 Minuten zeigt der Film, der seine Premiere auf dem Tribeca-Festival in New York feierte, die Höhen und Tiefen eines Ausnahmetalents: den schnellen Ruhm als Designer, die dunkelste Trauer nach persönlichen Tiefschlägen wie dem Tod seiner Mutter (bleeckerstreetmedia.com).

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