Kochnische zu Blumenkohlpizza:Blasses Gemüse, fluffiger Fladen

blumenkohl

Blumenkohl der endlich mal schmeckt. Als Basis für eine Pizza.

Wässrig, langweilig: Jemandem Blumenkohl schmackhaft zu machen, ist nicht einfach. Die Lösung? Ein kulinarisches Versteckspiel.

Von Christina Metallinos

Fast jedes Gemüse habe ich als Kind jahrelang erfolgreich verschmäht. Kartoffeln, Kürbis, Spargel - kaum etwas von dem, was hier in den vergangenen Monaten in der Kochnische als Rezept vorgestellt wurde wurde, hätte ich damals gegessen. Erst durch das Kochen und die kontinuierliche Konfrontation mit verhassten Lebensmitteln habe ich diese langsam zu lieben gelernt. Die für mich erfolgreichste Methode: Ungeliebte Geschmäcker hinter anderen, kräftigen Aromen verstecken.

Zum Beispiel der Blumenkohl. Da stellte ich schon bald fest, dass es etwas mehr Einfallsreichtum braucht, als etwas reizloses Gemüse auf einer Pizza zu platzieren. Dieses Rezept könnte die Lösung sein: Auch wenn der Name "Blumenkohlpizza" auf Blumenkohl als Belag schließen lässt, verbirgt sich dahinter etwas ganz anderes: Ein Trend. Denn der Kohl liegt nicht auf der Pizza - er ist die Basis.

"Cauliflower pizza crust", also Pizzateig aus Blumenkohl, wird vor allem von Fitness- und Low-Carb-Bewegten propagiert. Als Alternative für Figurbewusste. Für Leute, die Kohlenhydrate aus ihrer Ernährung verbannen wollen und gebackenen Blumenkohl mit Tomatensauce und Pizzazutaten belegen.

Sie bilden sich dann ein, dass sie einen krossen, duftenden Teigfladen direkt aus einer neapolitanischen Backstube vor sich haben. Aber genau das kann Blumenkohl natürlich nicht liefern. Denn bei aller Liebe - ein Teig ist das nicht.

Was dieser Teigersatz jedoch sehr wohl kann, ist, dass er einen langsam an das verschmähte, blasse Gemüse heranführt. Nachdem der Blumenkohl mit Käse, Mandeln und Gewürzen vermischt und vorgebacken wurde, verströmt er nur noch einen sehr dezenten Eigengeruch in der Küche. Und sobald Tomatensauce, Mozzarella und die liebsten Pizzazutaten auf dem vorgebackenen Boden landen, ist vom typischen Blumenkohlgeschmack nur noch genau die Dosis übrig, die es für einen Einstieg braucht.

Das Ergebnis ist innen fluffig und am Rand kross gebacken und bietet noch einen weiteren Vorteil. Das Warten auf die gehende Hefe entfällt. Kurzum: Es ist ein Blumenkohl, der endlich (auch mal mir) schmeckt.

Zutaten, für zwei Portionen:

  • 1 mittelgroßer Kopf Blumenkohl
  • 1 ½ Kugeln Büffelmozzarella
  • 4 EL geriebener Parmesan
  • 4 EL gemahlene Mandeln
  • 2 Eier
  • 250 g passierte Tomaten
  • Pizzabelag nach Geschmack
  • Salz, Pfeffer, Oregano

Ofen auf 200 °C vorheizen. Blumenkohl waschen und die Röschen in einer Küchenmaschine fein mahlen. Alternativ mit einer Küchenreibe fein reiben. Büffelmozzarella abtropfen lassen und die Hälfte davon in feine Würfel schneiden. Geriebenen Blumenkohl mit den Mozzarellawürfeln, Parmesan, Mandeln und Eiern verrühren, mit Salz, Pfeffer und Oregano würzen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben, dünn und gleichmäßig ausstreichen. Im vorgeheizten Ofen etwa 25 bis 35 Minuten backen, bis der Rand kross wird und der Pizzaboden leicht gebräunt ist.

Währenddessen passierte Tomaten in einem kleinen Topf aufkochen und bei geringer Hitze etwa 15 Minuten einköcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Oregano würzen. Restlichen Mozzarella in dünne Scheiben schneiden. Den vorgebackenen Pizzaboden dünn mit Tomatensauce bestreichen. Mozzarellascheiben darauf verteilen und dann mit den restlichen Zutaten belegen. Danach die Pizza weitere zehn bis 20 Minuten backen, je feuchter der gewünschte Belag, desto länger braucht das Gericht - dafür gegebenenfalls die Temperatur reduzieren.

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