Heritage-Brand: Alle unter einem Dach

Der legendäre italienische Schuhdesigner Salvatore Ferragamo begründete eine ganze Dynastie. Eine Begegnung mit seinen Nachfahren.

La sprezzatura, italienisch für Lässigkeit, ist ein schönes Wort, aber die Sache leider nicht erlernbar. Davon handeln jedenfalls ganze Essays, kummervolle Betrachtungen von Mittel- und Nordeuropäern über die Frage, warum sieht bei Italienern jeder Sonnenbrillentrend cool aus, schrumpft aber zu Hause zur verkrampften Lachnummer? Die Antwort: Das hat nicht so sehr mit angeblich angeborener Eleganz zu tun, eher mit sehr viel Selbstbewusstsein. Und an kaum jemandem lässt sich dieser schmale Grat zwischen Leichtigkeit und Arroganz so wunderbar studieren wie an den Sprösslingen Ferragamo. Frage also an den Florentiner James Ferragamo, mattblauer Anzug, Jungstolle, Enkel des berühmtesten Schuhmachers der Welt: Besitzen Sie Schuhe anderer Marken? "Natürlich!" Die Tolle wippt. "Ich schneide sie auf und nehme sie auseinander, weil ich sehen will, wie sie gemacht sind. Aber ich würde sie nie tragen." Merke: Rivalen zu deklassieren muss sich genau so anhören. Leichthin. Mühelos.