Geschmackssache:Spitzkohl

Sliced pointed cabbage Brassica oleracea var capitata for alba subv conica and antique chopping
(Foto: imago/Westend61)

Im großen Bohei um die Kohlfamilie wird ein Mitglied gern vergessen: Der Spitzkohl, der nicht nur besonders fein ist, sondern sich auch ausgezeichnet im Frühlingssalat macht.

Von Marten Rolff

Um kaum eine Gemüsefamilie wurde zuletzt ein solches Bohei gemacht wie um den Kohl. Und bei all der (oft künstlichen) Aufregung erstaunt es, dass ausgerechnet ein kulinarisch besonders feines Familienmitglied vergessen wurde: der Spitzkohl, der wegen seiner Form und seines leicht süßlichen bis nussigen Aromas den hübschen Kosenamen Zuckerhut trägt. Die erste Ernte kommt derzeit aus Frankreich, aber auch bei uns beginnt Ende April die Saison und dauert viele Monate. Was für eine Bereicherung! Denn diese sehr milde Kohlsorte ist besonders vielseitig, ob in Scheiben in der Pfanne karamellisiert oder - in Streifen geschnitten und kurz gedünstet - unter Kartoffelstampf gehoben. Sehr unkompliziert aber macht sich Spitzkohl im Salat, wie ein empfehlenswertes Rezept von Claus Meyer zeigt. Dafür kombiniert der dänische Koch einen halben, in Streifen geschnittenen Kohlkopf (Strunk heraustrennen und wegwerfen, den geschnittenen Kohl in kaltem Wasser ziehen lassen, damit er knackig wird) mit kurz angebratenem grünem Spargel (1 Bund sowie etwas Meersalz und Pfeffer) und den Ringen von 3 Frühlingszwiebeln. Dazu kommen Weißbrotcroûtons und eine Vinaigrette aus 1 EL Kapern (über Nacht in Wasser entsalzen), einer Handvoll frischem Kerbel, 1 EL grobkörnigem Senf, 1 EL weißem Balsamico, 75 Milliliter Rapsöl, einer kleinen, feingehackten Knoblauchzehe, 1 TL Zucker, etwas Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer. Wer eine ganze Frühlingsmahlzeit daraus machen will, streut weiteren Kerbel obendrauf und bereichert den Salat mit einem pochierten Ei pro Person.

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