Geschmackssache:So viel zum Thema Bergpfirsich

Die beste Zeit für den roten Weinbergpfirsich beginnt Ende August. (Foto: imago)

Der Weinbergpfirsich kommt in Wahrheit gar nicht vom Berg, sondern aus China. Besonders gut schmeckt er, wenn man ihn deftig zubereitet.

Von Titus Arnu

Ende Juni hat der Pfirsich Hochsaison. Neben dem runden klassischen Modell gibt es in den meisten Supermärkten nun auch intensiv duftende Weinbergpfirsiche, auch Bergpfirsiche oder Wildpfirsiche genannt. Sie sehen platt und verschrumpelt aus, man könnte denken, es handele sich um die Rückzüchtung einer alten, besonders schmackhaften Sorte. Von wegen.

Der Bergpfirsich kommt so wenig vom Berg wie der Plattpfirsich vom Plattland, wenn dieser flache Witz erlaubt ist - sondern aus China. Dort wird diese Mutation schon lange angebaut. Das bei uns erhältliche Steinobst kommen meist aus spanischen Plantagen. So viel zum Thema Wildpfirsich.

Es gibt aber auch echte Weinbergpfirsiche, zum Beispiel an der Mosel. Dort gedeiht eine spezielle Sorte, der rote Weinbergpfirsich. Ihr Aroma ist wunderbar süß-säuerlich. Weißwein und Pfirsich harmonieren geschmacklich ja hervorragend, wahrscheinlich deshalb pflanzten Moselwinzer früher gerne Pfirsichbäume neben Reben.

Die Früchte werden aber auch zu Marmelade verkocht oder als Beilage zum Regionalgericht "Debbekooche" gereicht. Das heißt auf Hochdeutsch nicht "Deppenkuchen", wenn ein letzter platter Witz erlaubt ist, sondern "Topfkuchen" - ein deftiger Auflauf.

5 kg Kartoffeln schälen, mit der Küchenmaschine fein reiben und mit 4 aufgeweichten Brötchen, 3 Eiern, 250 Gramm gewürfeltem Dörrfleisch, 1 Stange gehacktem Lauch und 2 gehackten Zwiebeln vermischen. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Petersilie würzen und alles in eine gusseiserne Form geben. Eine Stunde bei 250 Grad backen. Dazu wird gerne Apfelmus gereicht. Noch besser aber passen reife Pfirsiche. Die beste Zeit für den roten Weinbergpfirsich beginnt übrigens erst Ende August.

© SZ vom 24.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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