Geschmackssache:Peperonata

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Mit der Paprika ist es seltsam: Sie gehört zu unseren beliebtesten Gemüsesorten, doch wenn es ans Kochen geht, fällt den meisten von uns außer Salat und Gulasch wenig zu ihr ein. Zum Glück gibt es italienische Rezepte!

Von Marten Rolff

Im Umgang mit Paprika neigen wir zur Schizophrenie. Denn Verkaufszahlen bestätigen, dass sie zu den populärsten Gemüsesorten überhaupt zählt; nur merkt man davon kaum etwas, denn gemessen an ihrer Beliebtheit wissen wir in der Küche erstaunlich wenig mit ihr anzufangen. Hand aufs Herz: Wem fällt mehr ein, als die Schote mit Hackfleisch zu füllen oder sie in Gulasch oder Salat zu schnippeln? Eben. Eine Lösung findet sich - wie so oft - in der mediterranen Küche. Selten ist die Paprika so herrlich wie als italienische Peperonata. Wobei die Meinungen über das beste Rezept auseinandergehen. Die meisten Italiener werden unter Peperonata eine Art Beilagen-Eintopf verstehen, für den Streifen von roter, gelber und grüner Paprika gemeinsam mit Zwiebelringen geschmort werden; in der Regel kommen Knoblauch, Rosmarin oder Thymian mit hinein, die meisten nehmen Tomate dazu, wobei das Ergebnis oft weniger von der genauen Art der Zubereitung als von der Güte des Gemüses abhängt. Wenn die Qualität stimmt, ist nichts so köstlich wie Einfachheit: Pro Paprikaschote eine mittlere Zwiebel in Ringe schneiden und diese unter Zugabe eines Rosmarinzweiges sanft in Olivenöl karamellisieren lassen. Alles mit Weißwein oder Wermut ablöschen, kurz einköcheln lassen, dann kommen die Paprika-Streifen dazu (lässt man die grünen, leicht bitteren weg, ist das Gericht gefälliger). Alles mit einem Schuss Wasser, Wein oder Gemüsefond bei geringer Hitze schmoren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer bissfeste Paprika bevorzugt, holt den Topf nach wenigen Minuten vom Feuer. Andere schwören darauf, Paprika und Zwiebeln gut 20 Minuten zu einer süßlich-fruchtigen Melange einkochen zu lassen, die auch auf geröstetem Brot schmeckt.

© SZ vom 10.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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