Geschmackssache:Knochenbrühe

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(Foto: mauritius images)

Hollywood huldigt Omas Rezept. Was von Kindesbeinen an als Heilmittel gegen Erkältung kredenzt wurde, scheint das neue Ding in den USA zu sein.

Von Claudia Fromme

Es ist schön, wenn Hollywood die Oma würdigt. Was von Kindesbeinen an als Heilmittel gegen Erkältung kredenzt wurde, scheint das neue Ding in den USA zu sein. Die Schauspielerin Gwyneth Paltrow schätzt bone broth ebenso wie Basketballer Kobe Bryant, berichten dementsprechend interessierte Magazine und reichen den Beipackzettel: Sie stärke das Immunsystem, das lange Kochen der Knochen löse Mineralstoffe, Aminosäuren und Kollagene heraus, was Nägel und Haut schön mache. Zudem sei sie kalorienarm. Was hat Hollywood denn vorher zu sich genommen, dass nun alle begeistert Brühe aus Pappbechern schlürfen? Tütensuppe? Pot Noodle? Ein Schäufelchen Natriumglutamat auf eine Tasse heißen Wassers? Sei's drum. Für einen guten Rinderfond empfiehlt die britische Suppenköchin Belinda Williams, vom Metzger 3 Kilo Rinderknochen zu besorgen. Diese für einen intensiven Geschmack 30 Minuten lang im Bräter bei 200 Grad im Ofen rösten. Knochen sowie Bratensatz in einen Topf füllen, 2 Möhren, eine Zwiebel, 3 Selleriestangen und 2 Stangen Lauch grob schneiden, 1 Lorbeerblatt, einen Bund frische Petersilie und einige Zweige frischen Thymians dazu sowie 10 schwarze Pfefferkörner und zum Abschmecken Meersalz. 4 Liter Wasser auf die Mischung, aufkochen, dann sachte köcheln lassen, mindestens fünf Stunden lang. Durch ein Sieb gießen, den klaren Fond nochmals aufkochen und auf 1 Liter reduzieren, um ihn dann pur oder als Basis für Suppen und Soßen zu verwenden. Wow, ruft Hollywood! Denkste, rufen wir! Denn auf die Diätnummer lassen wir uns nicht ein. Einige Fettaugen schöpfen wir ab, der Rest bleibt. Eine Suppe, die einen nicht anguckt, ist fad.

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