Geschmackssache:Curry-Blätter

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(Foto: imago)

Von indischen Köchen werden die Blätter des Currybaums geradezu kultisch verehrt. Mit Kokosöl, Tamarinde und Chili wird ihr Aroma magisch.

Von Marten Rolff

Auf dieser Seite geht es um ungewöhnliche Zutaten, und will man das Thema mit der Karwoche zusammenbringen, so lautet die köstlichste aller Antworten: Weißfisch mit Kokosöl, Curry-Blättern und Tamarinde im Bananenblatt gegart. Nun ist "ungewöhnlich" in der Küche sehr relativ geworden. Und dazu eine Frage der Perspektive, in Kerala in Indien gehört das Gericht zum Alltag. Auch klingt es schwieriger, als es ist, wenn man einen gut sortierten Asia-Laden kennt. Bananenblätter gibt es oft günstig gefroren. Doch die Blätter des Currybaums, die von indischen Köchen fast kultisch verehrt werden, müssen frisch sein. Wer einmal das rauchig-fruchtige Aroma geatmet hat, das aufsteigt, wenn man sie in Kokosöl erhitzt, der wird sich für immer weigern, getrocknete Blätter auch nur zu erwägen. Und mit mildem Kaschmir-Chili und saurer Tamarinde gehen Curry-Blätter eine Verbindung ein, die magisch zu nennen kitschig ist, aber noch untertrieben. Für die Marinade lässt man getrocknete Tamarinde für 1 bis 2 Stunden sanft in etwas gesalzenem Wasser ausköcheln (oder Tamarinden-Paste in Wasser auflösen). Dann pro Person 1-2 EL fein gehackte Schalotten mit einigen Curryblättern in 1 EL Kokosöl in der Pfanne karamellisieren lassen, 1 EL Chili-Pulver (oder weniger) und 3 EL des Tamarinden-Wassers zugeben und köcheln lassen, bis sich das Öl vom Wasser trennt. Dann ein Weißfischfilet von etwa 150 g (Steinbeißer, Kabeljau) mit der Mischung rundum bestreichen, das Filet in ein (halbes) Bananenblatt verpacken, mit einem Faden verschnüren und von jeder Seite fünf Minuten braten. Sofort im Blatt zu Basmati-Reis servieren.

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