Das Geheimnis seines Erfolges und das seiner Bilder, mit denen er den wenige Jahre zuvor noch für unmöglich gehaltenen Aufstieg von Models zu Superstars mit begründete, liegt unter anderem in der ihm eigenen Bildsprache: Anstatt Models, wie es in den 1980er und frühen 1990er Jahren noch üblich war, stark und kraftvoll vor den zu bewerbenden Produkten zu inszenieren, zeigte er ihre verletzliche, ihre menschliche Seite. Seine Supermodels, diese üblicherweise eher abgehobenen Wesen, betrachten den Betrachter zurück. Sie schauen ihm in die Augen - und er in ihre. Durch die Reduktion der sonstigen Bildinhalte entstehen Momente höchster Intensität, durch die inszenierte Leichtigkeit zusätzlich verstärkt.
Das machte Demarchelier für die Mode- und Werbeindustrie so besonders - und auch wertvoll für die Models selbst: Ein Gesicht, ein Oberkörper, ein Blick und sonst nichts - wer zaubert daraus derart eindringliche Szenen, die einerseits zeitlos erscheinen und von allgemeingültigen Schönheitsidealen erzählen, und dennoch das Model als Individuum zeigen? Eigentlich nur Demarchelier. Weshalb sogar die Crème de la Crème der Topmodels, wie eben Christy Turlington ...