Coachella:Auf zum Fashtival - darauf kommt es in Coachella an

Wer tritt beim Coachella-Festival eigentlich so auf dieses Jahr - Guns N'Roses? Egal. Es geht um Halsbänder und Häkeltops.

Von Tanja Mokosch

Es ist Coachella-Zeit. Der "Karneval der reichen L.A.-Kids", wie das Musikmagazin The Verge lästert, läuft seit vergangenem Freitag in Indio im Coachella Valley, Kalifornien. Es soll ja Leute geben, die glauben ein Festival sei die Zeit für Bandshirts mit den Helden der eigenen Jugend und die ganz, ganz alten Treter, die man danach im Zweifel wegwerfen kann, weil man damit zu viel Dixi-Klo-Boden berührt hat. Wer in so einem Aufzug einläuft, wird auf dem Coachella entweder gnadenlos untergehen oder als krassester Hipster auf dem ganzen Gelände Aufsehen erregen. Das Coachella erschafft sich seine eigenen Trends - und die ziehen sich dann durch alles, was Blogs und Online-Shops gerne "Festival-Sommer" nennen.

Wie man dieses Jahr hingeht? Topmodel Alessandra Ambrosio und ihre Freundinnen haben trendtechnisch - natürlich - viel richtig gemacht: Weiß ist die Farbe, die auf gebräunter Haut besonders gut aussieht. Wer in Kalifornien keine gebräunte Haut hat, fährt ohnehin nicht zum Coachella, weil er lieber irgendwas programmiert. Damit die Haut möglichst gut zu sehen ist, kann das Weiß gerne löchrig oder transparent sein.

Gehäkelte Dinge sind von Natur aus löchrig - und deswegen gut. So wie Vanessa Hudgens Bikini-Top:

Die Frage nach der Bodenhygiene der sanitären Einrichtungen auf dem Festival stellt sich vor allem bei diesem Trend: wallende Westen und Schleppen.

Die gibt es auch in Weiß.

Paris Hilton geht in schwarzer Spitze. Aber wer ein aufblasbares Einhorn dabei hat, darf sich auf dem Coachella wahrscheinlich auch das erlauben:

Guns N' Roses treten erstmals nach 23 Jahren wieder auf und feiern auf der Bühne des diesjährigen Coachella-Festivals ihre Wiedervereinigung. Der erste Auftritt seit 1993 - die Frage nach dem Durchschnittsalter oder Geburtsjahr der Festivalbesucher scheint sich die Band nicht gestellt zu haben. Umgekehrt stört sich die bildschöne Jugend auch nicht an den gealterten Rockern. Wichtiger für die Wannabe-Hippies ist die Frage: Blumenkranz oder Kette? Das Event mit Hippie-Flair ist bekannt für Besucherinnen mit blühendem Kopfschmuck. Dieses Jahr aber scheint das Must-have-Accessoire ein paar Zentimeter nach unten zu rutschen und wird zum Kropfband - zum Beispiel bei Lena Meyer-Landrut.

Und hier die Zusammenfassung aller Trends, komprimiert in einem Bild von Lena und ihrer Festival-Crew, zu der Stefanie Giesinger (im Bild rechts, Topmodel-Gewinnerin) und Caro Daur (im Bild links, Fashion Bloggerin) gehören: was mit Weiß, was mit Häkel, was mit Transparent, Halsbänder und eine wallende Tunika-Weste. Außerdem die Dauerbrenner: ganz viel Klimperzeug, nackte Bäuche und Hotpants.

Und dann ist da noch Taylor Swift. Die macht einfach das, was man auf Festivals eben so macht. Statt durchgestylter Fotografenbilder postet sie einfach ein Video von sich und ihren Freunden beim Tanzen zu Rihanna. Ein Halsband hat sie aber auch.

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