Bestes Rezept:Timpana - Kalorien aus Malta

Lesezeit: 3 min

Ein Stück Malta, abgewandelt in Berlin. (Foto: Meike Peters)

Zum Gericht gehört eigentlich eine kräftige Bolognesefüllung. Bloggerin Meike Peters setzt auf Gemüse - Low-Carb-Jünger sollten sich trotzdem besser die Augen zuhalten.

Das sagt Meike Peters von eatinmykitchen:

Timpana ist ein mediterraner Klassiker, der in Malta fast schon Kult-Status hat. Durch die maltesisch-amerikanischen Wurzeln meines Freundes verbringen wir viel Zeit auf der felsigen Insel südlich von Sizilien, und ich muss gestehen, dass es eine Weile gedauert hat, bis ich das Konzept dieses rustikalen Pies verstanden hatte.

Als Deutsche fand ich die Vorstellung, eine Pie mit Pasta zu füllen, etwas seltsam. Doch es macht Sinn. Das ist absolutes Wohlfühlessen, das jeden Verfechter der Low-Carb-Diät in die Flucht schlagen würde. Zum Glück folgt mein Appetit einer anderen Philosophie: es soll schmecken und gut tun. Beides schafft die Timpana mit Bravour.

Meine Version würde in Malta nicht als klassische Timpana durchgehen - dazu gehört eine reichhaltige Bolognesefüllung - aber ich scheue mich nicht davor, neue Wege einzuschlagen. Bei mir ersetzt knackig-grünes Sommergemüse das Fleisch und lässt das Ganze etwas leichter daherkommen.

Es bedurfte einer längeren Diskussion mit meinem Freund, bis er meinem Rezept die Bezeichnung Timpana zugestanden hat, doch der Geschmack hat ihn schließlich überzeugt. Er weiß: Wenn es schmeckt, sollte man sich nicht mit der Köchin anlegen.

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Zutaten (für 4-6 Personen)

Für die Füllung

  • 250 g Penne Rigate
  • 500 g geputzter grüner Spargel
  • 200 g Erbsen (frisch oder tiefgefroren)
  • Olivenöl
  • 200 g Lauch, dünn geschnitten
  • 3 TL Dijonsenf
  • 1 TL feines Meersalz
  • gemahlener Pfeffer
  • 1 Ei
  • 100 g frisch geriebener Parmesan, plus 1 EL für das Topping

Für den Mürbeteig

  • 300 g Mehl
  • 1 TL feines Meersalz
  • 150 g kalte Butter
  • 2 Eigelb
  • 2 EL kaltes Wasser

Für die Glasur

  • 1 Eigelb
  • 1 EL Milch
  • 1 Prise feines Meersalz

Die Timpana wird in einer Springform (ca. 20 cm Durchmesser) gebacken.

Die Zutaten sind bereitgestellt, so sieht das Ziel aus: die fertige Timpana. (Foto: Meike Peters)

Zubereitung

Für die Füllung Penne al dente kochen, abtropfen und komplett auskühlen lassen.

Den Spargel etwa 3 Minuten in kochendem gesalzenen Wasser al dente kochen. 120 ml der Spargelkochflüssigkeit beiseite stellen. Den Spargel kurz abschrecken, abtropfen und auskühlen lassen. In Stücke genauso lang wie die Penne schneiden.

In einem kleinen Topf die Erbsen etwa 1 Minute in kochendem gesalzenen Wasser al dente kochen. Abschrecken und abtropfen lassen.

In einer großen schweren Pfanne einen Schuss Olivenöl bei mittlerer bis hoher Hitze erhitzen und den Lauch etwa 10 Minuten unter Rühren golden und weich andünsten, danach ganz auskühlen lassen.

Den Backofen auf 200°C (bevorzugt Ober-/Unterhitze) vorheizen.

Für den Mürbeteig Mehl und Salz in einer großen Schüssel vermischen. Die Butter dazugeben und im Mehl mit einem Messer in kleine Stücke schneiden. Die zerkleinerte Butter mit den Fingern schnell in das Mehl einarbeiten. Eigelbe und Wasser dazugeben und mit den Knethaken eines Handrührers zu einer krümeligen Masse verrühren. Den Teig zu einem Ball zusammenpressen. Ein Drittel des Teigs zu einer dicken Scheibe formen und den restlichen Teig zu einer zweiten Scheibe formen. Beide Scheiben in Frischhaltefolie wickeln und 10 Minuten in das Gefrierfach legen.

Für die Füllung Pasta, Spargelkochwasser, Senf, Salz und eine üppige Menge gemahlenen Pfeffer in einer großen Schüssel verrühren. Mit Salz, Pfeffer und Senf abschmecken, das Ei dazugeben und gut verrühren. Die Füllung komplett auskühlen lassen bevor die Timpana damit gefüllt wird.

Für die Glasur Eigelb, Milch und Salz verschlagen.

Den Teig aus dem Gefrierfach nehmen und beide Scheiben mit einem Nudelholz zwischen Frischhaltefolie zu zwei Kreisen ausrollen, die größere für Boden und Seiten der Form und die kleinere als Deckel der Timpana.

Die Springform vorsichtig mit dem größeren Kreis auslegen, den Teig andrücken und 1/3 der Pastamischung darauf verteilen. Mit 1/3 des Parmesans besprenkeln und dann 1/3 des Gemüses (Spargel, Erbsen und Lauch) darauf verteilen. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit 2 weiteren Lagen genauso fortfahren. Die übrige Flüssigkeit der Pastamischung zum Schluss darüber gießen. Den Teigdeckel darauf legen und den Rand vorsichtig mit den Fingern zusammendrücken, um die Pie zu verschließen. Mit einem Holzstäbchen 5 Löcher in den Piedeckel pieksen, mit der Glasur bepinseln und mit dem übrigen Parmesan (1 EL) besprenkeln.

Die Timpana 15 Minuten backen, dann die Temperatur auf 175 °C herunterdrehen. Etwa weitere 50 Minuten backen, bis die Pie golden und der Teig durchgebacken ist. Die Timpana mindestens 15 Minuten in der Form abkühlen lassen, oder bis sie stabil genug ist, sie aus der Form zu nehmen. Dann vor dem Anschneiden noch einmal 10 Minuten abkühlen lassen.

Küche in Berlin: Hier entstehen Meike Peters' Rezepte. (Foto: Meike Peters)

Seit Ende 2013 schreibt Meike Peters auf ihrem internationalen Blog http://eatinmykitchen.meikepeters.com über das, was sie in ihrer Berliner Küche kocht und backt - im ersten Jahr gab es sogar täglich einen neuen Eintrag. Die grundlegenden Techniken hat sie von ihrer Mutter gelernt, die schwäbische Hausmannskost mit mediterranen Einflüssen verbindet. Kulinarisch gewachsen ist Peters an den Sommern, die sie bei der Familie ihres Partners in Malta verbringt. Im Herbst wird ihr erstes Kochbuch mit 100 Rezepten bei Prestel/ Verlagsgruppe Random House auf Deutsch (26. September) und Englisch (4. Oktober) veröffentlicht.

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